Caps zeigen Offensivpower

19. August 2018

So langsam gehen einem die Superlative aus. Dass die Bonn Capitals wieder zweimal siegreich waren gegen die Dohren Wild Farmers ist ja schon fast normal, aber dass sie in einem Spiel schon nach zwei Innings mit 12:0 führen, haben die Fans in der Rheinaue in der Bundesliga auch noch nicht gesehen. So geschehen heute in Spiel 1, das die Bonner am Ende mit 15:4 gewannen und das ebenso vorzeitig endete wie Spiel 2, das 12:2 ausging. Rund 800 Zuschauer inklusive Bonns OB Ashok Sridharan waren begeistert.

Der Pitcher der Wild Farmers in Spiel 1, Jannis Wedemeyer, hatte eine ganz schwarzen Tag erwischt. Und die Offensive der Capitals wollte vor heimischem Publikum zeigen, dass sie mehr drauf hat als zuletzt gezeigt. Diese Mischung führte zu einem deprimierenden Ergebnis für Dohren. Das begann schon im ersten Inning, in dem die Capitals zwar schnell zwei Aus kassierten, aber dann nach Schlägen von Maurice Wilhelm, Vincent Ahrens und Lennart Weller noch 3:0 in Führung gingen. Derweil hatten die Gäste überhaupt keine Chance gegen Bonns Pitcher Sascha Koch, von den ersten sechs Schlagleuten in zwei Innings schickte er fünf per Strikeout zurück auf die Bank. Die Capitals dagegen legten in Inning 2 richtig los. Nach einem Double von Adrian Stommel stand es 4:0 und kurz danach schon wieder zwei Aus. Aber es waren auch alle Bases besetzt.

Und dann trat Catcher Vinny Ahrens an die Platte und schlug den Ball weit im Rightfield über den Zaun. Ein Homerun, der also gleich vier Punkte einbrachte, darum heißt der Grand Slam Homerun. Passiert nicht oft und wird entsprechend gefeiert. Damit hatte Ahrens insgesamt schon fünf Punkte für die Capitals nach Hause geschlagen, und es stand 8:0. Zwei Walks und einen Schlag von Danny Lankhorst später hieß es 10:0, nach Schlag von Eric Brenk dann sogar 12:0. Dohrens Pitcher Wedemeyer wurde vom Coach erlöst und ging vom Mound. Fortan taten die Bonner, was noch zu tun war. 13:1 nach drei Innings, 15:4 nach sechseinhalb Innings und damit das vorzeitige Ende nach sogenannter Ten-Run-Rule. Die greift ab dem siebten Inning. Neben dem überragenden Vinny Ahrens gelangen Maurice Wilhelm und Danny Lankhorst je zwei Hits, Chris Goebel schlug ebenfalls einen Homerun.

Das zweite Spiel sollte schwerer werden, denn gegen den US-Boy Darren Lauer auf dem Mound hatten sich die Capitals zuletzt schwer getan. Auch das änderte sich dieses Mal. Erneut im zweiten Inning gingen die Bonner sehr konsequent zu Werke. Gleich sechs Schlagleute erzielten Hits, allesamt Singles – also eine Base vorrücken – aber auch so macht man Punkte. Nach und nach rückten die Läufer vor und sammelten so letztlich sechs Runs. 6:0 nach zwei Innings kann sich auch sehen lassen, auf dem Mound hatte Markus Solbach die Sache meist im Griff. Die Capitals ließen es dann etwas ruhiger angehen, und Pitcher Lauer gewann die Kontrolle zurück. Allerdings nur bis zum sechsten Inning. Zu dem Zeitpunkt stand es 7:1, als die Bonner wieder zu gleich mehreren Singles ansetzten. Brenk, Stommel und Wilhelm trafen, dazu ein paar ungenaue Würfe der Defensive, und es stand 11:1. Wieder drohte die Ten-Run-Rule. Allerdings kamen die Dohrener zum 11:2 im siebten Inning, Bonn musste also noch mal nachlegen. Und tat das noch in dem Inning durch Schläge von Danny Lankhorst und Daniel Lamb-Hunt: 12:2 und das Spiel war aus. Die meisten Hits in diesem Spiel landete Adrian Stommel mit drei Hits, Eric Brenk, Vinny Ahrens und Lennart Weller trafen doppelt. Die Bonn Capitals stehen nun bei 36:0 Siegen.

Im Kampf um Platz 2, der zur Teilnahme am Halbfinale berechtigt, hat Solingen einen möglicherweise entscheidenden Schritt gemacht, denn sie besiegten Paderborn zweimal und rückten vor auf Platz 2. Beide müssen an den kommenden Sonntagen noch in Bonn spielen. Im Süden ist es dagegen sehr eng: Heidenheim hat Platz 1 sicher, um Platz 2 kämpfen noch drei Teams.

Foto: Thomas Schönenborn

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