Für die Bonn Capitals ist alles klar, das Team wartet, wer der Gegner im Halbfinale sein wird. Anders bei den nächsten beiden Gegnern, denn die wollen beide noch in die Vorschlussrunde. Vorteil derzeit bei den Solingen Alligators, die am Sonntag in die Rheinaue kommen (ab 12 Uhr). Geschenke wird es nicht geben, die Capitals wollen weiter siegen.
Solingen und Paderborn liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Tabellenplatz 2, und zwei Siege für Bonn sind für die Untouchables schon ein Muss. Denn nur wenn die Alligators beide Spiele gegen die Capitals verlieren, haben die Ostwestfalen, die eine Woche später nach Bonn kommen, noch eine Chance. Heißt im Umkehrschluss, dass Solingen an diesem Wochenende mit nur einem Sieg fast alles klar machen könnte.
Allerdings hatten sie in den bisherigen Spielen dieser Saison kaum eine Chance gegen den ungeschlagenen Tabellenführer. Anfang August mussten sie mit 1:12 sogar eine richtige Klatsche einstecken. Da müsste alles passen bei den Alligators und bei Bonn einiges schief gehen, um zu einem Sieg zu kommen. Das sind alles Überlegungen, die Bonns Coach BJ Roper-Hubbert nicht anstellt, er bereitet sein Team in aller Ruhe auf die nächsten Spiele und vor allem schon aufs Halbfinale am zweiten Septemberwochenende vor. Und das tut er mit der gewohnten Akribie im Training. Nachlassen nicht eingeplant.
Nachdem die Offensive der Capitals in den vergangenen Wochen nicht immer voll da war, so haben sie letzten Sonntag gezeigt, dass es zu Hause irgendwie leichter fällt. 27 Punkte in zwei Spielen inklusive eines Grand Slam Homeruns von Vinny Ahrens sind ein klarer Fingerzeig, wo die Reise hingehen soll. Dieses Können auf ein konstanteres Level zu bringen, darauf arbeiten die Spieler in jedem Training hin. Denn jeder weiß, dass es gegen starke Pitcher aus dem Süden erheblich schwerer wird als zum Beispiel gegen Dohren. Der Freude über die gute Leistung tat das keinen Abbruch.
Dabei sind es nicht nur die gelungenen Schläge, die zählen. Das erfolgreiche Baserunning ist mindestens genauso wichtig. Und da haben die Capitals viele ganz schnelle Jungs, die nach einem Hit des Mitspielers dann nicht nur eine Base vorrücken, sondern gern auch zwei oder gleich über die Homeplate. Wer da besonders erfolgreich ist, sieht man an den erzielten Punkten: Da führt Eric Brenk die Statistik mit 33 Runs an vor Adrian Stommel mit 27, auch Daniel Lamb-Hunt, Danny Lankhorst, Vinny Ahrens und Maurice Wilhelm liegen jeweils über 20 Runs. Am Sonntag wollen sie natürlich beides: erfolgreiche Schläge machen und die durch erlaufene Punkte veredeln. Dass im gleichen Atemzug auf die Defensive und vor allem die Pitcher Verlass ist, stimmt schon die ganze Saison über. Es wird also ein harter Brocken für Solingen.