Fast eine Premiere

28. September 2017

Für die Bonn Capitals ist es fast eine Premiere. Erst ein einziges Mal standen sie in ihrer Historie im Finale um die Deutsche Baseballmeisterschaft, und das ist mit 1999 schon lange her. Für die 20 Spieler und den Trainer also in jedem Fall eine Premiere – die Finalspiele gegen den zweimaligen Meister Heidenheim Heideköpfe. Am Samstag und Sonntag (jeweils 14 Uhr, auch im Livestream unter baseball-bundesliga.de) geht es in der Best-of-Five-Serie auswärts los.

Im Training lief in dieser Woche bei den Capitals alles wie immer. Keine besondere Anspannung, Schlag-, Wurf-, Feldverteidigungs- und Pitchingtraining liefen mit vollem Einsatz ab. Mit Markus Solbach ist ein sehr erfahrener und in den USA gereifter Spieler wieder dabei, der noch einige Tipps für die Kollegen parat hat. Spielertrainer BJ Roper-Hubbert legt viel Wert darauf, all die Routinen abzuspulen – und besonders an dem zu arbeiten, was immer noch verbessert werden kann. „We need to execute“, sagt er – also die Chancen verwerten, die in den letzten Spielen des Öfteren kurz vorm Ziel ungenutzt blieben. Gegen die bärenstarken Heidenheimer wird es nicht so viele Chancen geben, also besser das Team ergreift jede davon.

Die Heideköpfe waren zuletzt 2015 Meister und standen insgesamt schon viermal im Endspiel. Ihre große Stärke liegt in der Offensive. Mit Gary Owens an der Spitze, der schon 15 Homeruns geschlagen hat in dieser Saison und einen Schlagdurchschnitt von .403 hat. Das heißt, dass er, wenn er am Schlagmal steht, in rund 40% der Fälle einen erfolgreichen Hit landet. Mit Mitch Nilsson, Simon Gühring, Philipp Schulz und Sascha Lutz folgt eine ganze Reihe weiterer Spieler mit sehr gutem Schlagdurchschnitt. Da müssen die Bonner Pitcher Sascha Koch, Markus Solbach, Maurice Wilhelm oder Max Schmitz schon ihre besten Würfe zeigen, um zu bestehen. Und die Feldverteidigung muss stets wachsam sein.

Beim Pitching sind die Heidenheimer schwächer als die Capitals einzuschätzen, allerdings sind Clayton Freimuth oder Justin Erasmus auch sehr gute Werfer. Bonns Offensive muss da noch etwas zulegen im Verhältnis zum Halbfinale. Verstecken muss sie sich aber bei weitem nicht, denn mit Chris Goebel, BJ Roper-Hubbert, Daniel Lamb-Hunt, Eric Brenk oder Maurice Wilhelm (neun Homeruns) stehen schlagstarke Jungs am Schlagmal, denen ab und zu das Glück fehlte im Halbfinale. Dort spielte zudem Adrian Stommel groß auf und zeigte, dass er rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt in Bestform ist. Alle Spieler im 20-Mann-Kader sind bestens vorbereitet und gehen fokussiert ans Werk.

Wenn die Capitals mit einer Siegteilung aus Heidenheim zurückkehren könnten, wäre das ein großer Schritt hin zum großen Ziel, der Deutschen Meisterschaft. „Keiner von uns, mich eingeschlossen, hat jemals in einem Finale gestanden, und das ist natürlich großartig und wir freuen uns auf die Spiele. Aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen“, gibt Roper-Hubbert die Richtung vor.

Die Spiele 3 und 4 finden am 7. und 8. Oktober, jeweils 14 Uhr, im Baseballstadion Rheinaue statt.

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