Wieder Showdown gegen Heidenheim

21. Juli 2019

Die Bonn Capitals stehen zum dritten Mal in Folge im Finale um die Deutsche Baseballmeisterschaft, und zum dritten Mal geht es gegen Heidenheim. Wie gewohnt haben es die Capitals spannend gemacht. Erneut benötigten sie fünf Spiele, setzten sich in Spiel 5 des Halbfinales mit 10:5 gegen die Solingen Alligators durch. Am Samstag hatten sie 5:3 gewonnen, am Sonntag in Spiel 4 0:1 verloren. Der Jubel bei den rund 1.300 Fans nach dem finalen Sieg war natürlich riesig, die „Finale“- Gesänge hallten durch die Rheinaue.

Big jump from Eric Brenk

„Solingen hat es uns wirklich schwer gemacht, es war eine enge Serie“, so Bonns Headcoach Alex Derhak. „Umso mehr freue ich mich für mein Team, dass wir es erneut ins Finale geschafft haben.“ Das fünfte Spiel fing bestens an für die Bonner, denn schon im ersten Inning gingen sie mit 2:0 in Führung – die die Alligators aber postwendend zum 2:2 egalisierten. Hatte in Spiel 4 gegen Solingens Spielertrainer und Pitcher Wayne Ough noch sehr wenig geklappt in der Bonner Offensive, legte die in Spiel 5 gleich nach. Maurice Wilhelm schlug einen Three-Run-Homerun zur 5:2 Führung. Die Alligators wechselten bereits in den ersten drei Innings drei Pitcher ein, erst Jakob Syren hatte die Bonner Schlagleute dann recht gut im Griff. Auf Bonner Seite stand Christian Tomsich auf dem Mound, der durchaus brenzlige Situationen zu überstehen hatte, die Alligators aber letztlich bei vier Runs hielt. Im fünften Inning hatten die Solinger auf 5:4 verkürzt und waren drauf und dran, den Ausgleich zu machen, aber Tomsich behielt die Oberhand.

Chris Goebel on fire

Bonn spielte in der Folge in die Karten, dass Syren eigentlich ein Relieve-Pitcher ist, also nur wenige Innings wirft – folglich verließ er trotz guter Leistung nach dem sechsten Inning den Mound und wurde von Daniel Sanchez ersetzt – was die Capitals sofort nutzten. Chris Goebel und Maurice Wilhelm jeweils mit Doubles sorgten für zwei weitere Punkte durch Eric Brenk und Goebel selbst. 7:4 war aber immer noch nicht beruhigend. Und da zog Bonns Coach Derhak eine echte Trumpfkarte: Sascha Koch kehrte als Relieve-Pitcher ab dem siebten Inning auf den Bonner Mound zurück, obwohl er am Samstag bereits fast sechs Innings geworfen hatte. Das ist sehr ungewöhnlich für einen Pitcher, dessen Arm nach über 100 Würfen eigentlich einige Tage Ruhe braucht. „Toll, dass Sascha signalisiert hat, dass er bereit dafür ist. Wir mussten ja auch alles in die Waagschale werfen“, so Derhak. Aber die Trumpfkarte stach: Lediglich einen Run ließ Koch zu, die Bonner Offensive legte dagegen noch drei Runs nach zum 10:5, darunter einen Homerun von Daniel Lamb-Hunt. Besonders glücklich war Maurice Wilhelm, der in diesem Spiel drei Hits und vier RBI hatte, nachdem es bei ihm in den Spielen zuvor offensiv nicht so geklappt hatte: „Ich bin froh, das mir das am Ende wieder gelungen ist. Wir sind megahappy, dass wir gewonnen haben und wieder im Finale stehen.“

Beim Sieg am Samstag vor rund 800 Zuschauern waren Eddie Stommel und Wilson Lee die Game Winner. Nachdem es lange 0:0 gestanden hatte, schafften es im fünften Inning Nick Miceli, Kevin van Meensel und Lennart Weller auf die Bases, und Stommel schlug mit einem Single van Meensel und nach Verteidigungsfehler auch Weller nach Hause zum 2:0. Als dann Eric Brenk und Chris Goebel kurz darauf auf den Bases standen, schlug Lee einen satten Schlag über den Leftfieldzaun zum 5:0. Alle Punkte also im fünften Inning. Dass es noch einmal eng wurde in dem Spiel, lag an gleich drei Homeruns der Alligators, mit denen drei Punkte reinkamen. Aber letzlich hatten Sascha Koch und später Maurice Wilhelm das bessere Ende für sich, denn mehr Punkte erlaubten die beiden Pitcher nicht. Und so konnten die Capitals die 0:1 Niederlage am Sonntag verschmerzen, auch wenn sie knapp war und Zach Dodson ein tolles Spiel auf dem Mound mit 14 Strikeouts machte – aber leider den einen Run per Homerun von Gerwuins Velazco hinnehmen musste. Im Nachhinein war das aber schnell vergessen.

Lange feiern können die Capitals nicht. Am Samstag und Sonntag stehen bereits die ersten beiden Finalspiele in Heidenheim an. Die Heideköpfe hatten sich klar mit 3:0 in der Serie gegen Mainz durchgesetzt. „Wir haben noch Arbeit vor uns diese Woche, damit wir wirklich bereit sind für Heidenheim“, so Derhak. Das Ziel der Capitals 2019 aber lebt: die Titelverteidigung.

Fotos: Thomas Schönenborn

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