Die Bonn Capitals wussten, dass vier Siege aus den letzten vier Spielen notwendig sind, um in der Tabelle sicher in den Top 4 zu sein. Und in den Spielen gegen die Cologne Cardinals zeigten sie sofort, dass sie voll da sind – mit 9:4 und 7:0 wurden zwei sichere Siege eingefahren. Überragender Offensivmann war dabei Chris Goebel. Nun geht es zunächst zum Champions Cup nach Italien.
Die Capitals hatten sich viel vorgenommen, und das bekamen die Cardinals gleich im ersten Inning des ersten Spiels zu spüren. Da schlug Wilson Lee einen Homerun, der Adrian Stommel und ihn selbst zum 2:0 nach Hause brachte. Im zweiten Inning legten sie drei Punkte nach durch Nick Miceli, Stommel und Lee. Eine beruhigende 5:0 Führung also. Allerdings wurde es dann schnell wieder eng, denn Köln schaffte bis zum dritten Inning den 5:4 Anschluss. Bonns Offensive und Pitcher Philipp Racek ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und gingen weiter mit Überzeugung ans Werk. Racek und später Maurice Wilhelm auf dem Mound ließen fortan nur noch einen Hit zu, während die Offensive im fünften und sechsten Inning je zwei Punkte zum 9:4 nachlegte. Dabei schlugen Chris Goebel und Danny Lankhorst zu Beginn des fünften Innings jeweils ein Triple, rückten also bis auf die dritte Base vor und kamen beide auch zum 7:4 nach Hause. Im sechsten Inning gelang Maurice Wilhelm und erneut Goebel je ein Double, Daniel Lamb-Hunt und Wilhelm punkteten zum Endstand. Chris Goebel brachte in diesem Spiel das seltene Kunststück fertig, in allen fünf At-Bats einen Hit zu landen – mit weiteren drei Hits in Spiel 2 war er so der überragende Schlagmann der Capitals. Auch Daniel Lamb-Hunt und Maurice Wilhelm schlugen mehrfach zu.
Auch im zweiten Spiel legten die Capitals los wie die Feuerwehr. Drei Punkte im ersten und zwei im zweiten Inning sorgten für eine beruhigende 5:0 Führung. Lamb-Hunt schlug in beiden Innings ein Double und trug so zum Punktereigen bei. Was den Bonnern sicher in die Karten spielte, war die Tatsache, dass Kölns bester Pitcher, Shane Priest, am Donnerstag auf dem Mound gestanden hatte und so am Samstag von Kazusa Katayama ersetzt wurde. Bonns Coach Alex Derhak verzichtete auf Experimente und schickte Wilson Lee auf den Mound, der im kompletten Spiel über neun Innings keinen Punkt zuließ. Derhak spielte übrigens in diesem Spiel selbst auf der Catcherposition und zeigte sich auch offensiv stark mit drei Hits und einem Run. Damit war er neben Goebel und Lamb-Hunt bester Bonner Offensiver. Die Punkte zum 7:0 Endstand sammelten die Capitals im achten und neunten Inning durch Derhak und Goebel.
Da die beiden letzten Spiele gegen Bremen am 16. Juni sicher kein Prüfstein sein werden, stehen die Capitals also mit acht Niederlagen nach der regulären Saison da. Zu welchem Platz das reicht, müssen die Spiele der Konkurrenz zeigen, aber die Top 4 und damit die Playoffs sind wohl sicher. Für das Team steht nun die Reise nach Bologna an, wo der Deutsche Meister vom 4.- bis 8. Juni am Champions Cup mit fünf Spielen in fünf Tagen teilnimmt.
Foto: Thomas Schönenborn