Mit zwei sicheren Siegen über die Haar Disciples haben die Bonn Capitals die nächste Runde im Deutschlandpokal erreicht. Einem deutlichen 15:0 folgte am Sonntag ein 8:6, das aber auch nie in Gefahr war. Dennoch merkte man beiden Teams an, dass diese neue Serie nach den verlorenen Viertel- bzw. Halbfinals nicht den letzten Ehrgeiz hervorruft.
Am Samstag stand Christian Tomsich für die Capitals auf dem Mound und hielt die Disciples an der sehr kurzen Leine. Insgesamt gelangen ihnen im ganzen Spiel nur drei Hits. Die Bonner Offensive profitierte von einigen Hits, aber auch von sage und schreibe 18 Walks, die die Haarer Pitcherriege produzierte. Dazu muss man aber sagen, dass ihr regulärer Starting Pitcher Nick Miceli nicht mit von der Partie war und so der Nachwuchs und die zweite Pitcherreihe eine Chance bekam. Anfangs machten die Capitals aber zu wenig draus, lediglich 1:0 stand es nach vier Innings. Doch dann, beim Stand von 2:0 im fünften Inning, sorgte Vinny Ahrens für das Highlight des Spiels und schlug einen Grand Slam Homerun – also einen Homerun mit allen Bases besetzt, macht vier Punkte. Bonn legte nach und machte allein in diesem Inning acht Punkte zum 9:0. Bei Haar war nun endgültig die Luft raus. Mit sechs weiteren Punkten zum 15:0 war das Spiel vorzeitig nach sieben Innings vorbei. Bester Bonner Schlagmann war Daniel Sanchez mit drei Hits. Wilson Lee hatte zwei Hits und vier Walks.
So standen am Sonntag die Chancen nicht schlecht, in zwei Spielen die Best-of-Three-Serie zu entscheiden. Denn erstens stand für die Capitals Toru Murata auf dem Mound, und bei Haar fehlte auch hier der etatmäßige Pitcher Daniel Wolf. Doch zunächst ging Haar mit 1:0 im dritten Inning in Führung, was Daniel Lamb-Hunt umgehend ausmerzte – per Two-Run-Homerun stellte er auf 2:1 für Bonn. Haar glich aber direkt wieder aus zum 2:2. Lamb-Hunt hatte überhaupt einen guten Tag erwischt mit drei Hits und drei RBI (Runners Batted In). Auch Terrell Joyce gelangen drei Hits, und auch er schlug einen Homerun für drei Punkte zum zwischenzeitlichen 5:2 – das geschah im fünften Inning, das auch an diesem Tag das entscheidende war, denn die Capitals erzielten hier insgesamt fünf Punkte zum 7:2. Im neunten Inning beim Stand von 8:2 übernahm auf dem Mound Phildrick Llewellyn – den die Bonner dort noch nie gesehen hatten. War auch eher eine unglückliche Entscheidung, denn er kassierte direkt drei Punkte. Und so warf Eric Brenk das Spiel nach Hause zum 8:6.
Für die Bundesligamannschaft der Capitals ist damit die Heimsaison vorbei, denn für das Halbfinale des Deutschlandpokals wurden sie auswärts ausgelost. Und sollten sie auch noch das Finale erreichen, wäre das wieder auswärts. „Es ist in jedem Fall eine Umstellung für uns, dass es nun den Deutschlandpokal gibt, denn normalerweise ist nach verlorenem Halbfinale die Saison vorbei. Aber jetzt wollen wir auch das Finale erreichen und die Chance auf den Champions Cup wahren“, so Sportdirektor Florian Nehring. Der Gewinner des Deutschlandpokals bekommt neben dem Deutschen Meister den zweiten Platz für Deutschland beim Champions Cup 2024.
Foto: Thomas Schönenborn