Das vergangene Wochenende ist abgehakt, der Fokus richtet sich nur noch auf die beiden nächsten Spiele: Die Bonn Capitals gehen in die Spiele 3 und 4 (Samstag und Sonntag jeweils 14 Uhr) der Finalserie gegen die Heidenheim Heideköpfe und wollen den Heimvorteil nutzen. Ob es reicht, um die Serie schon für sich zu entscheiden, ist ungewiss, zu stark zeigten sich die Heideköpfe vor allem in Spiel 1.
Headcoach Alex Derhak hat sich nicht lange mit der herben Niederlage aus diesem Spiel (1:17) beschäftigt, sein Team ebenso wenig. Denn sonst hätten sie Spiel 2 nicht erfolgreich gestalten können. Doch es hat sich gezeigt, dass gerade Heidenheims Pitcher Mike Bolsenbroek, der sicher in Spiel 3 werfen wird, eine schwere Hürde ist, die Offensive hatte keine Chance gegen ihn. „Wir werden alles in die Waagschale werfen, um auch gegen ihn erfolgreich zu sein und am Ende mehr Runs zu haben als der Gegner“, so Derhak. Die Bonner Offensive war bisher in den Playoffs nicht konstant stark, aber sie hat bewiesen, dass sie in den entscheidenden Momenten abliefert. Genau darauf wird es ankommen. Wilson Lee, Daniel Lamb-Hunt, Maurice Wilhelm, Chris Goebel, der in den Playoffs besonders starke Kevin van Meensel und die anderen Mitspieler gehen jedenfalls mit der notwendigen Willensstärke ins Spiel.
Und natürlich sind die Pitcher gefordert gegen die bärenstarke Heidenheimer Offensive mit dem Australier Andrew Campbell, Fernando Escarra, Philipp Schulz oder Ludwig Glaser. Bonns Sascha Koch hatte in Spiel 1 einen schlechten Tag erwischt und war anfangs sicher auch von der offensiven Taktik der Heideköpfe überrumpelt worden. Das passiert ihm aber in der Regel nicht zweimal. Dennoch braucht er einen Sahnetag, ähnlich wie ihn Zach Dodson in Spiel 2 hatte. Was der natürlich auch in Spiel 4 wieder abrufen muss. Fest steht, dass jeder Werfer gegen Heidenheim immer voll auf der Höhe sein muss, sonst schlagen die Gäste sofort zu. Derhak setzt auch auf den Heimvorteil: „Wir schlafen in unseren eigenen Betten und spielen vor unseren tollen Fans. Das sollte uns helfen.“
So oder so kann bereits an diesem Wochenende eine Entscheidung fallen, zugunsten von Bonn oder Heidenheim. Und da werden natürlich Erinnerungen wach ans letzte Jahr, als die Capitals nach dem Sieg in Spiel 5 keinen Meisterpokal bekamen, weil noch ein Protest der Heidenheimer lief. Für Fans und Spieler war das sehr enttäuschend. Aber auch da blickt Derhak, der damals noch nicht dabei war, nur nach vorn:
„Ich beschäftige mich nicht damit, was letztes Jahr passiert ist. Wir sind zunächst nur darauf fokussiert, in Spiel 3 guten Baseball zu spielen und am Ende des Tages mit einem Sieg vom Feld zu gehen.“ Alles weitere wird dann der Sonntag zeigen.
Sollte nach diesem Wochenende ein fünftes Spiel notwendig sein, findet das erst am 17. August statt. Denn in der Woche zuvor (7.-11.8.) findet in Prag die U23 Europameisterschaft statt, an der aus Bonn Sascha Koch und aus Heidenheim Marcel Giraud teilnehmen.
Foto: Thomas Schönenborn