Eigentlich sollte die Bundesligasaison 2021 für die Bonn Capitals und die Bundesliga Nord am Osterwochenende beginnen. Doch daraus wird nichts. Der Ausschuss für Wettkampfsport des Verbandes hat beschlossen, die Bundesliga Nord aufgrund der Coronasituation erst am 8. Mai zu beginnen und in einer verkürzten Runde spielen zu lassen – in der Bundesliga Süd allerdings belässt er alles beim alten, die startet an Ostern.
Für die Bonn Capitals wirft das die Planungen gehörig über den Haufen. Das Team des neuen Headcoaches Max Schmitz bereitet sich seit Wochen auf den Saisonbeginn vor, als Bundesligamannschaft hat sie ebenso wie die Kaderathleten der Nationalteams schon seit längerem die Erlaubnis der Stadt Bonn zum Training. Die auswärtigen Spieler – etwa Zach Dodson und Terrell Joyce aus den USA – treffen rechtzeitig im März in Bonn ein. Das Stadion Rheinaue wird gerade saisonfertig gemacht. In Bonn also ist alles bereit. Nun bremst der Deutsche Baseball und Softball Verband (DBV) Verein und Stadt Bonn aus und unterscheidet seine Bundesliga in zwei eigene Spielbetriebe. Die Begründung: Die anderen Teams im Norden wie Hamburg oder Berlin dürften bisher nicht als Teams trainieren und bräuchten im April eine Saisonvorbereitung. Das Problem: In den Playoffs und spätestens im Finale stehen sich Nord und Süd aller Voraussicht nach doch gegenüber mit Südteams, die dann erheblich mehr Spielpraxis haben – ein wichtiger Aspekt im Baseball, in dem es vor allem aufs Timing ankommt.
„Wir verstehen, dass es in Zeiten von Corona nicht einfach ist, eine Lösung zu finden. Aber dass Teams unterschiedlich viel Spielpraxis bekommen, ist problematisch“, sagt Max Schmitz. Hinzu kommt der finanzielle Aspekt. Während im Süden jedes Team in der regulären Runde sieben Heimspiele hat und zumindest auf reduzierte Zuschauerzahlen und die Einnahmen hofft, sind es im Norden für die Capitals nur vier Heimspiele. „Aus sportlicher und finanzieller Hinsicht ist das eine riesige Herausforderung“, sagt Capitals-Vorsitzender Udo Schmitz. Denn die Spieler sind da, einige von ihnen werden bezahlt, und die Verträge laufen bereits. Die Saison aber beginnt erst am 8. Mai in Berlin.
Das durch eine größere Anzahl von Vorbereitungsspielen gegen starke Gegner auszugleichen, ist auch nicht einfach. Denn größere Reisetätigkeiten etwa von starken Teams aus Holland oder Belgien sind in Coronazeiten auch nicht angesagt. Vorbereitungsspiele gegen Mannheim, Mainz und Paderborn werden gerade geprüft. „Wir müssen nun das Beste draus machen, aber ich verstehe, dass die Spieler enttäuscht sind, denn sie wollen unbedingt Bundesliga spielen“, so Schmitz. Die Capitals stellen gerade einen Antrag an die Stadt, dass zumindest an den vier Heimspieltagen reduzierte Zuschauerzahlen erlaubt werden. Und sie installieren eine „Capitals Supporter Card“, die auf die Unterstützung der Fans setzt und feste Sitzplätze im Stadion mit sich bringt (weitere Infos folgen in Kürze).
Heimspieltermine:
15. Mai, 19 Uhr Bonn Capitals – Paderborn U’s
16. Mai, 13 Uhr Bonn Capitals – Paderborn U’s
29. Mai, 13 und 16:30 Uhr Bonn Capitals – Dortmund Wanderers
6. Juni, 13 und 16:30 Uhr Bonn Capitals – Dohren Wild Farmers
19. Juni, 19 Uhr Bonn Capitals – Hamburg Stealers
20. Juni, 13 Uhr Bonn Capitals – Hamburg Stealers