Mit Mut und voller Konzentration

13. September 2018

Die Spannung steigt, zumindest bei den Fans. Am Samstag und Sonntag stehen die weiteren Spiele in der Best-of-Five-Serie der Baseball-Bundesliga um den Finaleinzug an, derzeit steht es 1:1. Die Bonn Capitals haben Heimvorteil bis zur Entscheidung im Halbfinale gegen die Regensburg Legionäre, denn es werden am Samstag ein und am Sonntag wenn nötig zwei Spiele gespielt, bis einer der Kontrahenten drei Siege auf dem Konto hat. Fans und Team setzen natürlich auf die Capitals.

Die besondere Vorbereitung in dieser Woche für Spielertrainer BJ Roper-Hubbert, den aufgrund seiner Verletzung derzeit als Assistant Coach fungierenden Max Schmitz und die rund 20 Spieler ist, dass man versucht, nichts Besonderes draus zu machen. „Wir konzentrieren uns im Training auf die Basics und deren letzte Feinheiten, um das letzte Quäntchen noch zu verbessern“, so Max Schmitz. Der 26-Jährige, eigentlich Pitcher der Capitals, geht gerade voll in seiner Rolle als Coach auf, was bleibt ihm auch übrig nach seinem Oberarmbruch. Da BJ Roper-Hubbert oft selbst auf dem Platz steht, hat Schmitz das Sagen während der Spiele.

In dieser Woche kamen die Capitals wie üblich zu vier Trainingseinheiten zusammen, mehr geht schon allein deshalb nicht, weil fast alle in Beruf oder Studium eingebunden sind. Der ein oder andere allerdings nahm sich noch ein paar Extraeinheiten im Batting Cage, also fürs Schlagtraining. Denn im ersten Spiel letzten Samstag lief es da nicht so gut. Trainer und Spieler schauen hier und da auch noch mal in ein paar Videos der Regensburger Spiele, aber das hat keine so große Bedeutung. Denn den Pitcher der Legionäre in Spiel 3, Mike Bolsenbroek, und seine Würfe kennen sie alle schon sehr lange – und hatten trotzdem Probleme. „Deshalb müssen wir vor allem auf uns selbst schauen“, betont Trainer Roper-Hubbert.

Der weitere Blick geht in die Statistiken der Regensburger. Im Baseball gibt es über alles Statistiken, Hits, Runs, on base percentage, stolen bases, strikeouts, fielding usw. Da kann man als Kenner eine Menge ablesen. Und doch bleibt vieles unwägbar, denn Baseball ist auch ein Spiel der Millimeterentscheidungen. Den Wurf ein paar Millimeter zu hoch, und schon ist es kein Strike; den Ball ein paar Sekundenbruchteile zu spät getroffen, und er landet im Handschuh der Verteidigung und nicht zum Homerun über dem Zaun; einen Sekundenbruchteil vor dem Verteidiger auf dem Base, und man ist sicher. Genau deshalb kommt es auf die Basics an, denn die Feinheiten müssen sitzen.

Und dann ist da noch die Frage der mentalen Einstellung aufs Spiel. In Spiel 1 hatte man das Gefühl, dass die Mannschaft nicht richtig auf dem Platz war – was sich am Tag später in Spiel 2 massiv geändert hat. Das Team wird sich deshalb an diesem Samstag eigens etwas früher treffen, zusammen einen Kaffee trinken und sich dann vor dem Warmmachen eine erste Ansprache von Max Schmitz und BJ Roper-Hubbert anhören. „Jeder muss mit Mut, Energie und voller Konzentration auf den Platz gehen. Da werden wir sicher noch mal alle pushen“, stellt Schmitz in Aussicht.

Spiel 3 am Samstag beginnt um 14 Uhr, Spiel 4 am Sonntag um 12 Uhr. Ein notwendiges Spiel 5 direkt im Anschluss um ca. 15:30 Uhr.

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