Der Wochenrhythmus ist zurück für die Baseballer in Deutschland, und der wird fast komplett durchgespielt bis Anfang Oktober – sofern ein Team denn ins Endspiel kommt. Das ist klar das Ziel der Bonn Capitals und auf dem Weg dorthin wollen sie sich am Sonntag auch von den Solingen Alligators nicht aufhalten lassen. Die wiederum würden dem alten Rivalen liebend gern die erste Saisonniederlage beibringen.
Die Solinger zeigen sich konstant in dieser Saison, wozu der Ex-Bonner Wilson Lee ein gehöriges Maß beiträgt. Auf dem Mound spielt er gut, in der Offensive erstklassig. Mit einem Schlagdurchschnitt von .433 zählt er zu den besten Offensivkräften im Norden – er nutzt rund 43% einer Schlagmöglichkeiten. Allein, in den Spielen dieser Saison gegen Bonn klappte es nicht so gut, was vor allem an den hervorragenden Bonner Pitchern liegt. Aber Lee möchte zu gern dazu beitragen, die Capitals zu schlagen. Rivalität auf dem Platz ist das eine, ansonsten hat er viele Freunde in Bonn, lebt hier nach wie vor und trainiert auch manchmal im Batting Cage der Capitals. Man kennt sich und man schätzt sich.
Doch am Sonntag rückt das für zwei Spiele beiseite. Auch für die Capitals. Denn sie wollen natürlich ihre Serie weiter ausbauen und unbedingt gewinnen. Dazu müssen die Bonner Offensivkräfte aber noch etwas zulegen. Letzte Woche, im ersten Spiel nach der längeren Pause, hakte es bei dem ein oder anderen noch. Doch Spielertrainer BJ Roper-Hubbert, selbst in bester Schlaglaune und bei einem Schlagdurchschnitt von .421, weiß, dass er sich in der Regel auf sein Team verlassen kann. Wenn es eng wird, legen sie noch eine Schippe drauf. Das gilt für seine Leistungsträger wie Eric Brenk, Daniel Lamb-Hunt, Lennart Weller, Vincent Ahrens oder Maurice Wilhelm, aber eben auch für Kevin van Meensel oder Riccardo Migliore. Die schon viel gerühmte Breite im Kader hat zu den bisher 30 Siegen ein großes Stück beigetragen. Und natürlich die vier überragenden Pitcher Sascha Koch, Markus Solbach, Maurice Wilhelm und Riley Barr. Jeder von ihnen ist Spiel für Spiel über zwei Stunden oder mehr voll da, nur so konnten die gegnerischen Schlagleute bei gerade mal 43 Runs in 266 Innings gehalten werden. Und das soll so bleiben.
Die Capitals wissen aber um die schwierige Aufgabe, denn je länger ihre Siegesserie dauert, desto größer wird der Druck – denn jeder Gegner möchte der erste sein, der sie 2108 besiegt. Am Sonntag ab 12 Uhr versuchen es die Alligators. Was aber auch klar ist: Gewinnen die Capitals nur ein Spiel, sind sie von Solingen in der Tabelle dieser Zwischenrunde nicht mehr einzuholen.