Es brauchte eine gehörige Portion Glück für die Bonn Capitals, um ihre erste Saisonniederlage zu vermeiden. In Spiel 2 gegen die Solingen Alligators lagen sie lange zurück und erst die Pitcherwechsel bei Solingen ermöglichten zunächst den Ausgleich und dann den Sieg. 8:5 hieß es am Ende, nachdem die Capitals das erste Spiel noch klar und vorzeitig mit 12:2 gewonnen hatten. 38:0 heißt nun die überragende Bilanz.
Der Ex-Bonner Wilson Lee auf dem Mound der Alligators war es, der die Bonner an den Rand der Niederlage brachte. Die Offensive fand keine rechte Einstellung gegen ihn, hinzu kam, dass die Feldverteidigung einige Fehler machte. Und so lagen die Solinger zunächst mit 1:3 und später 2:5 vorne. Gleich mehrere Schlagleute schafften zwei Hits, insgesamt waren es elf in diesem Spiel. Es wurde also sehr spannend. Sollte Solingen der erste Gegner sein, der die Capitals schlägt? Die Antwort kam erst im siebten Inning, als die Bonner zum 5:5 ausglichen – aber die Führung trotz guter Möglichkeiten verpassten. Auf dem Bonner Mound hatte bereits im fünften Inning Riley Barr übernommen, weil Markus Solbach nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Und Barr machte ab dem siebten Inning die Schotten dicht, warf sieben Strikeouts. Die Capitals profitierten zum Ausgleich und zur Führung unter anderem von unkontrollierten Würfen der beiden Relievepitcher Marvin Bolz und Daniel Sanchez. Jan Jacob, Eric Brenk und Adrian Stommel erliefen die drei Runs zum 8:5 und einem Sieg, der wirklich hart erkämpft war. Stommel mit drei Hits und Brenk mit zwei waren die besten Offensivkräfte.
Im ersten Spiel punkteten die Capitals konstant. Nach einem 0:0 im ersten Inning erzielten die Bonner vom zweiten bis zum vorzeitigen Ende im siebten Inning stetig ihre Punkte. 3:0 nach zwei, 5:0 nach vier Innings hieß es. Die Vorentscheidung fiel dann im fünften Inning, in dem die Schlagleute und Läufer der Capitals gleich fünf Punkte machten. Gleich drei Solinger Pitcher fanden keine Mittel gegen die Offensivkraft der Capitals. Daniel Lamb-Hunt mit drei Hits, BJ Roper-Hubbert mit zwei Hits und Danny Lankhorst mit zwei Hits und vier RBIs waren die stärksten in diesem Spiel, das die Bonner jederzeit im Griff hatten.
Im Kampf um Platz 2, der zur Teilnahme am Halbfinale berechtigt, hat Solingen dennoch alle Trümpfe auf seiner Seite. Denn durch die eine Niederlage von Paderborn gegen Dohren müsste den Untouchables schon Ungewöhnliches in Bonn nächste Woche gelingen, um noch Tabellenplatz 2 zu erobern. Im Süden ist es noch enger geworden zwischen Regensburg, Mainz und Haar – alle drei können noch Gegner der Bonner im Halbfinale werden. Mainz hat vielleicht entscheidenden Boden gut gemacht durch zwei Siege gegen Haar. Entschieden wird das aber erst am kommenden Wochenende.
Zusammenfassung auf Video: https://youtu.be/b_Z6eWGFGg4
Foto: Thomas Schönenborn