Fünf Homeruns bis ins Halbfinale

7. Juli 2019

Die Bonn Capitals haben es doch wieder spannend gemacht. Sie mussten über die kompletten fünf Spiele gehen, um die Regensburg Legionäre zu schlagen und ins Halbfinale einzuziehen. Nach einem starken 10:0 am Samstag und der 2:1 Führung in der Serie, genügte den Legionären ein 1:0 am Sonntag, um das fünfte Spiel zu erzwingen. Und da mussten die Fans – am Wochenende waren es rund 2.200 – nach einer 7:1 Führung noch mal zittern, Regensburg kam auf 7:6 heran. Aber dabei blieb es. Gegner im Halbfinale ist Solingen.

Der Samstag hinterließ den Eindruck, dass die Capitals die Serie schnell beenden wollten. Die gegnerische Offensive hatte nahezu keine Chance gegen Sascha Koch. Er warf 14 Strikeouts und ließ nur einen einzigen Hit zu. Die Bonner Offensive zeigte ein Schlagfeuerwerk, wovon allein vier Homeruns zeugten. Wilson Lee mit zwei, Chris Goebel und Daniel Lamb-Hunt mit je einem hatten zu der beruhigenden Führung beigetragen. Bereits nach einem Inning stand es 3:0 nach Three-Run-Homerun von Lee, im sechsten Inning schlugen die anderen drei Hitter direkt nacheinander weitere Homeruns. Goebel kam insgesamt auf vier Hits. Aber auch die anderen Offensivkräfte ließen sich nicht lange bitten, insgesamt 13 Hits sprachen eine deutliche Sprache. Eddie Stommel und Eric Brenk, der nach seiner Verletzung erstmals wieder dabei war, hatten je zwei Hits. Nach zwei Runs von Kevin van Meensel und Brenk im siebten Inning war das Spiel bei 10:0 vorzeitig beendet.

Das Ergebnis sorgte für große Zuversicht bei den Fans vor Spiel 4 am Sonntag. Das wurde ein Spiel der Pitcher, mit Zach Dodson auf dem Mound für Bonn sowie Benjamin Waite und Bill Greenfield für Regensburg. Die Bonner Offensive hatte ihre Probleme mit Waite, das Schlagglück fehlte und einige umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichters trugen ihr Übriges dazu bei, dass nur drei Hits im gesamten Spiel zusammenkamen. Dodson hatte etwas mehr zu kämpfen, ließ fünf Walks zu, aber letztlich hatte er mit 14 Strikeouts in einem complete game über neun Innings auch nur fünf Hits abgeben müssen. Aber eben auch diesen einen Run. David Grimes punktete im vierten Inning, und mehr passierte auf der Anzeigentafel nicht.

Also doch Spiel 5. Aber die Capitals kennen sich ja aus mit fünften Spielen in den Playoffs und gingen entsprechend zielgerichtet ins Spiel. Bei den Legionären warf weiter Bill Greenfield, nach den beiden Innings in Spiel 4 stand er also auch im fünften auf Mound. Es dauerte bis zum dritten Inning, bevor die Capitals in Gestalt von Danny Lankhorst das erste Mal über die Homeplate liefen zum 1:0. Und im vierten Inning bekam Greenfield dann die ganze Power der Bonner Offensive zu spüren, denn es war wieder ein Homerun, der zum 2:0 führte. Maurice Wilhelm reihte sich in den Reigen der Bonner Powerhitter vom Vortag ein. Regensburgs Trainer Tomas Bison reagierte sofort und stellte Philipp Meyer auf den Mound. Der lud sich gleich mal die Bases, und als Stommel von einem Pitch getroffen wurde, rückten alle ein Base vor und es stand 3:0. Bis zum 6:0 mussten die Capitals gar nicht viel schlagen, weil Walks nach und nach die Läufer nach Hause brachten. Das konnte auch der neue Pitcher Daniel Mendelssohn nicht verhindern. 6:0 war beruhigend, 6:1 auch noch, und das 7:1 durch Stommel nach Double von Brenk erst recht. Auf dem Mound bei Bonn hatte Christian Tomsich sieben Innings lang zwar fünf Hits, aber nur einen Run hinnehmen müssen. Alles schien in trockenen Tüchern, denn Bonns starker Relieve-Pitcher Maurice Wilhelm kam auf den Mound. Doch die Regensburger Offensive hatte sich gut auf ihn eingestellt. Zwei Runs im achten Inning waren kein Problem, aber ein Three-Run-Homerun von Lucas Jahn im neunten führte zum 7:6. Doch das entscheidende dritte Aus machte Wilhelm per Strikeout– der erneute Weg ins Halbfinale war geschafft.

Dort wartet Solingen, Die setzten sich in einem dramatischen fünften Spiel nach zehn Innings mit 11:10 gegen Mannheim durch, nachdem sie schon 3:9 zurückgelegen hatten. Für Bonn heißt das: Am kommenden Wochenende geht es zunächst nach Solingen.

Foto: Thomas Schönenborn

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