Ein hart erkämpfter Split

14. Juli 2019

Spannung pur gestern im zweiten Spiel der Halbfinalserie der Bonn Capitals in Solingen. Es stand seit dem vierten Inning 2:1 für die Capitals und beide Teams hatten einige Chancen auf weitere Punkte – am Ende blieb es bei dem 2:1 Sieg. Der war aber auch dringend notwendig, denn etwas unerwartet hatte Bonn Spiel 1 am Samstag mit 3:10 verloren. Mit dem hart erkämpften Split geht es nun also in die Heimserie am kommenden Wochenende.

Erwartet worden war vor dem Start des Halbfinals eher das umgekehrte Ergebnis, nämlich ein Sieg in Spiel 1 der Capitals und eine einkalkulierte Niederlage in Spiel 2. Dass es anders kam, lag zum einen an der Offensive der Bonner, die am Samstag gegen Solingens Pitcher Giovanni Tensen und Nils Hartkopf nicht so recht zündete – und zum anderen an den Würfen von Bonns Pitcher Sascha Koch und der Bewertung des Umpires. Koch konnte werfen wie er wollte, der Umpire gab nur sehr selten Strikes. So hatte der Bonner Pitcher höchst seltene sechs Walks zu verzeichnen und musste seine Strikezone so eingrenzen, dass die Solinger Offensive gut darauf schlagen konnte. Hatte Bonn die 1:0 Führung der Alligators aus dem ersten Inning noch zum 1:1 ausgleichen können, so nahm die Niederlage nach den 4:1 für Solingen durch einen Three-Run-Homerun von Gerwuins Velazco im vierten Inning schon Gestalt an. Zwar konterte Chris Goebel mit Two-Run-Homerun im fünften Inning zum 4:3 aus Solinger Sicht, aber mehr Punkte sollten der Bonner Offensive nicht gelingen. Zwar gab es immer wieder Läufer auf den Bases, aber die entscheidenden Schläge, um diese nach Hause zu holen, gelangen nicht. Das klappte bei den Solingern besser. Nach dem 5:3 durch Homerun von Daniel Sanchez übernahm auf dem Bonner Wurfhügel Philipp Racek, auf den sich die Alligators schnell einstellten. Und so punkteten sie fleißig weiter bis zum 10:3 Endstand. Die Enttäuschung war natürlich groß bei den Capitals.

Daniel Lamb-Hunt nach seinem Homerun.

Also galt es, am Sonntag die „Jetzt erst Recht“-Mentalität auszupacken – was gegen Solingens Pitcher und Spielertrainer Wayne Ough auch vonnöten ist, denn der gewann die meisten seiner Spiele in dieser Saison. Und die Capitals legten los wie die Feuerwehr. Allerdings zunächst ohne Ertrag, die Schläge landeten meist im Handschuh des Gegners. Nur Daniel Lamb-Hunt schaffte es per Double auf die zweite Base im zweiten  Inning und Eric Brenk nach Fehlern in der Solinger Verteidigung im dritten Inning auf die dritte Base. Die Alligators wiederum fanden in Bonns Pitcher Zach Dodson zunächst ihren Meister. Gepunktet wurde dann auf beiden Seiten im vierten Inning. Zunächst schlug Daniel Lamb-Hunt einen Homerun zum 1:0 und wenig später erlief Nick Miceli das 2:0, nachdem er selbst und Eddie Stommel erfolgreiche Schläge hatten. Solingen antwortete im selben Inning mit einem Run durch Gerwuins Velazco zum 2:1. Dass damit schon das Endergebnis feststand, ahnte natürlich keiner der zahlreichen Bonner Fans, die ihr Team unermüdlich anfeuerten. Beide Teams hatten danach immer wieder Läufer auf den Bases, aber die Pitcher auf beiden Seiten zogen stets den Kopf aus der Schlinge. Für die Capitals hatte im siebten Inning Maurice Wilhelm als Werfer übernommen, bei Solingen im achten Inning Daniel Sanchez. Wilhelm und seine Verteidigung machten es im achten Inning noch mal spannend, als ein Solinger Läufer bis aufs dritte Base vorrückte. Aber im entscheidenden Moment waren die Defensivkräfte voll auf der Höhe, so dass es nach dem spannenden Spiel beim Bonner Sieg blieb. Chris Goebel war an beiden Tagen mit insgesamt fünf Hits der beste Bonner Offensivmann.

Am kommenden Wochenende gibt es also mindestens noch zwei Spiele, das dritte der Best-of-Five-Serie ist am Samstag um 14 Uhr, das vierte am Sonntag um 13 Uhr.

Im anderen Halbfinale ging, auch etwas überraschend, Heidenheim mit 2:0 in Führung, gewann also beide Auswärtsspiele in Mainz und hat nun bereits Matchball.

Fotos: Thomas Schönenborn

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