Capitals starten nun erst gegen Hamburg

1. April 2022

Ein bißchen was tut sich immer rund um das Kleeblatt in der Rheinaue. Ein paar Stellschrauben werden gedreht. Das Bundesligateam der Capitals ist seit Jahren eine eingeschworene Truppe, und der ein oder andere neue Spieler hat sich schnell eingefunden. Das wird auch dieses Jahr so sein. Was sich nicht verändert, ist das Ziel: Meister werden. Und dazu zumindest das Endspiel beim Heimspiel des Champions Cups erreichen. Das ist das besondere Highlight in diesem Jahr im Stadion Rheinaue.

Headcoach Max Schmitz in seinem zweiten Jahr und seine Assistant Coaches gehen es erneut mit Herz und Verstand an. Und sind sicher: „Das Potential zur Meisterschaft haben wir allemal, wir müssen nur unser Können auf den Platz bringen.“ Schmitz will nicht nur das volle Leistungspotenzial herauskitzeln, sondern eben auch die mentale Stärke und das Wissen, dass jeder es schaffen kann, egal gegen welchen Gegner. Der 30-Jährige ist der Leader und Motivator und lebt vollen Einsatz vor.

Pitcherriege mit starken Zugängen

Mit einem breit aufgestellten Pitching kann die Defensive auf ein sehr gutes Rückgrat setzen, es gelangen zwei Topzugänge. Allerdings gibt es auch verletzungsbedingte Einschränkungen. Dovydas Neverauskas ist ein Pitcher aus Litauen, der vier Jahre in der MLB bei den Pittsburgh Pirates und in der Triple A gespielt hat und dort bis 2020 seine Einsätze als Reliever hatte. Er war der erste litauische Pitcher, der es in die MLB geschafft hat. 2021 warf er in der japanischen Topliga. Der 29-Jährige entschied sich für die Capitals, weil ihm das Umfeld hier in Bonn sehr gefallen hat, er hat sich eine Woche alles angeschaut. Natürlich hofft er weiterhin auf einen Vertrag in den USA, aber nun ist es erst einmal Deutschland. Neverauskas ist Europäer und kann somit in beiden Spielen eingesetzt werden. Mit Zach Dodson ist ein Rückkehrer für Spiel 2 gesetzt, der die anderen Teams bestens in Schach halten kann. „Die Erfahrung der beiden Werfer ist ein echtes Pfund. So sind wir in jedem Fall hervorragend aufgestellt“, so Schmitz. Und das ist bei weitem noch nicht alles: Spiel 1 und das Relieve Pitching hat die bekannten starken Arme am Start – Sascha Koch und Maurice Wilhelm, dazu Noah Lindt, Nick Miceli, Sammy Steigert, Paul Schmitz, Christian Tomsich, Eric Brenk.

Wobei Sascha Koch zu Beginn der Saison sicher nicht als Starter auf dem Mound stehen wird. Er ist im vergangenen Jahr an der Schulter operiert worden und tastet sich allmählich wieder an den Mound heran. Zielpunkt: Champions Cup. Gut, dass die Zuverlässigkeit in Person, Maurice Wilhelm, noch ein Jahr dranhängt. Youngster Noah Lindt hat letztes Jahr viel Erfahrung gesammelt und wird 2022 seine Einsätze als Starter haben. Bei seinem jungen Pendant Paul Schmitz bleibt abzuwarten, wie lange er diese Saison mitwirken kann, ihm steht auch eine Schulter-OP bevor.

In der Offensive stehen wie im übrigen Team viele alte Bekannte auf dem Feld mit den Tophittern wie Wilson Lee, Daniel Lamb-Hunt, Vinny Ahrens oder Eric Brenk. Mit John Schultz kommt ein neuer Amerikaner hinzu, der erstmals in Deutschland spielt. Der 32-Jährige hat in jungen Jahren in den Minor Leagues bei den Marlins gespielt, danach hauptsächlich in der Frontier League bei Evansville und auch eine Saison in Adelaide in Australien. Infielder Daniel Sanchez ist aus Solingen nach Bonn gewechselt. Die Solinger werden dieses Jahr als Gegner in der Bundesliga fehlen, sie haben leider ihr Bundesligateam zurückgezogen.

Max Schmitz will die Offensivkraft aber nicht auf wenige reduzieren. Junge Spieler wie Justus Recki, Danny Lankhorst und Anthony Rodriguez-Klinzing haben gezeigt, dass sie die gesamte Line-up stark machen. Nicht zu vergessen die Riege um Nick Miceli, Lennart Weller oder Eddie Stommel – sie alle tragen ihren Teil zum Erfolg des Teams bei. „Wir haben 12-13 Leute, die ihre Hits schlagen können. Aber es kommt natürlich darauf an, dass wir das in den wichtigen Spielen auch abrufen.“ Das ist auf dem Weg zu einem zweiten Meistertitel bisher das Manko gewesen, dass die hohen Batting Averages in den Finals nicht bestätigt werden konnten. Und der ein oder andere starke Arm fehlte auch – deshalb ist man froh über Verstärkungen.

„Wir versuchen, die Wettkampfhärte zu schulen, freuen uns über jeden starken Gegner, um so auch mental bereit zu sein für Teams wie Heidenheim, Regensburg oder im Champions Cup“, sagt Max Schmitz. Vorbereitungsspiele gegen holländische Teams waren schon mal ein Plus, der Champions Cup wartet dann mit den Spitzenteams Europas auf. Und bei aller Ausrichtung auf Erfolge fehlt auch der Nachwuchs nicht im Team – schließlich ist das Heranführen an die Bundesliga von jeher ein Markenzeichen der Capitals. Eric Kunze und Jakob Schoch sind zwei der neuen Youngster im Team.

Highlight Champions Cup

Apropos Champions Cup: Das ist natürlich das absolute Highlight für die Bonn Capitals, Gastgeber für die besten Teams in Europa zu sein. Vom 7.-11. Juni finden täglich vier Spiele in der Rheinaue statt, und die Capitals wollen ihren guten Ruf verteidigen, den sie sich letztes Jahr mit ihrer überragenden Finalteilnahme erworben haben. Wie gut der Ruf des Teams schlagartig geworden ist, zeigte sich 2022 in der Saisonvorbereitung: Da fragten auch die Teams aus den Niederlanden an, ob man Vorbereitungsspiele bestreiten will – Hoofddorp und Rotterdam waren da. „Das ist das Größte, dass wir zu Hause um die Krone spielen dürfen“, freut sich Schmitz schon jetzt auf das fünftägige Turnier. Der Champions Cup wird eine große Herausforderung sein für alle Spieler.

Die Spiele in Paderborn werden voraussichtlich auf Pfingstsamstag verlegt. Die Saison beginnt also am 9. April mit einem Abendspiel um 19 Uhr in der Rheinaue gegen Hamburg.

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