Die meisten Spieler der Bonn Capitals hatten vier Wochen Pause vom Spielbetrieb, es gab auch ein paar Tage Auszeit vom Training, aber jetzt geht es wieder richtig los: Am Samstag trifft der bisher ungeschlagene Nordmeister Bonn in der Playoff-Qualifikation wie schon am letzten regulären Spieltag auf die Dohren Wild Farmers. Weiter siegen, das ist das Motto des Teams von Headcoach BJ Roper-Hubbert.
Erholen vom wöchentlichen Spielstress mit langen Anfahrten konnten sich nicht alle Capitals-Spieler. Denn fünf von ihnen waren mit der Nationalmannschaft bei der topbesetzten Baseballwoche in Haarlem, Niederlande, dabei. Wo Eric Brenk, Vincent Ahrens und Markus Solbach wichtige Stützpfeiler beim sensationellen Sieg gegen Kuba und im ganzen Turnier waren, Sascha Koch überragend gegen den späteren Turniersieger Japan pitchte, und Maurice Wilhelm sowohl in der Offensive als auch als Pitcher zum Einsatz kam. Ein Nachteil ist das aus Sicht von Roper-Hubbert nicht, dass die Capitals das größte Kontingent im Nationalteam stellten und sich nicht erholen konnten. „Sie sind durch den Spielrhythmus in bester Form und werden die fast täglichen Spiele in Holland sicher gut verkraften.“ Ein wenig Erholung haben sie in dieser Woche bekommen.
Für das gesamte Team heißt es nun, wieder in den Spielrhythmus zu finden. Allerdings gilt das für die gesamte Bundesliga, denn auch Dohren, Solingen und Paderborn, in Hin- und Rückspielen die Gegner in dieser Playoff-Qualifikation, hatten ja die lange Pause. Ebenso wie der Süden, wo sich Heidenheim, Haar, Regensburg und in letzter Minute auch Mainz für diese Zwischenrunde qualifiziert haben. Für die Bonner Pitcher ist es besonders wichtig, den Wurfarm mal einige Tage zu schonen, aber Koch, Solbach und Wilhelm kamen in Holland zuletzt nicht mehr auf dem Mound zum Einsatz, haben also seit einigen Tagen schon Wurfpause. Für die Capitals ist es sicher ein Vorteil für die weitere Saison, dass Markus Solbach nun doch nicht in die USA gegangen ist, sondern weiter in heimischen Gefilden unterwegs ist. Nach derzeitigem Stand wird das auch so bleiben.
Insgesamt stehen weitere zwölf Spiele in der Playoff-Qualifikation an, die Capitals müssen nicht einmal die Hälfte gewinnen, um sich als Erster für das Playoff-Halbfinale zu qualifizieren. „Natürlich wollen wir weiter siegen. Aber für uns geht es vor allem darum, uns weiter durch Spielpraxis in den Bereichen zu verbessern, wo es noch nicht hundertprozentig passt“, sagt BJ Roper-Hubbert. Denn die Capitals schielen natürlich schon auf ein erneutes Finale. Die ein oder andere Niederlage wäre auf dem Weg ins Halbfinale kein Beinbruch, den eigenen Rekord von 28:0 haben die Capitals ja in der Tasche. Da im Baseballstadion Rheinaue derzeit gebaut wird, spielen die Bonner zunächst wieder alle Spiele auswärts, erstes Heimspiel ist am Sonntag, 19. August.