Mit einem Kantersieg von 21:5 und einem zweiten Sieg mit 10:6 gegen die Dohren Wild Farmers sicherten sich die Bonn Capitals in zwei Spielen die Teilnahme am Playoff-Halbfinale. Das wird am kommenden Wochenende in Bonn gegen Paderborn stattfinden. Die Capitals zeigten vor allem in der Offensive ihre ganze Stärke, allein sechs Homeruns sprechen Bände.
Doch die Vorzeichen in beiden Spielen der Viertelfinalserie waren sehr unterschiedlich. In Spiel 1 am Samstag gab es ein rekordverdächtiges erstes Inning: Da gingen die Capitals mit 14:0 in Führung, das Inning insgesamt dauerte mehr als 50 Minuten. In Spiel 2 am Sonntag gingen die Wild Farmers mit 3:0 in Führung und die Capitals brauchten etwas, um sich an ihre Offensivstärke zu erinnern. Offensivmann des Wochenendes war Eric Brenk, gefolgt von Daniel Lamb-Hunt. Doch der Reihe nach.
Am Samstag zeigten die Capitals dem Gegner seine Grenzen auf. Pitcher Iwan Galkin gelang einfach kein Aus und die Bonner punkteten und punkteten immer munter weiter. Fast die gesamte Line-up hatte Hits und schaffte es gleich zweimal an den Schlag in diesem Inning, das heißt der Pitcher sah 18 Schlagleute hintereinander – oder besser schon der zweite Pitcher. Denn nach dem 8:0 für Bonn verließ Galkin den Mound und wurde von Daniel Thieben abgelöst. Der hatte aber auch Probleme und konnte die Bonner Offensive nicht halten. Zehn Hits und 14 Runs waren die Quittung im ersten Inning, darunter ein Homerun von Terrell Joyce, ein Triple von Nick Miceli und Doubles von Eric Brenk und Joe Wittig. Danach ließen die Bonner es ruhiger angehen, und auch Bonns Pitcher Sascha Koch ließ einige Hits zu, so dass die Wild Farmers bis auf 14:5 herankamen. Doch die Bonner Offensive legte dann noch mal einen Gang zu und erzielte sieben weitere Runs im vierten, fünften und sechsten Inning. Das 21:5 bedeutete das vorzeitige Ende des Spiels, in dem Justus Recki und Daniel Lamb-Hunt noch Homeruns beitrugen.
Offensiv voran ging aber an beiden Tagen Eric Brenk. In Spiel 1 hatte er zwei Doubles und einen Single, also drei Hits, in Spiel 2 haute er gleich zwei Homeruns über die Zaun im Leftfield und hatte einen Single also wieder drei Hits. Dabei war sein erster Homerun ein Weckruf für die Bonner Offensive, denn zu dem Zeitpunkt führte Dohren mit 3:0 und Bonn hatte noch keinen Zugriff aus Spiel. Nach dem 3:1 von Brenk erzielten Vinny Ahrens und Terrell Joyce die Punkte zum 3:3. Und auch im vierten Inning machte Brenk den Auftakt per Homerun zum 4:3 für Bonn, Danny Lankhorst schlug mit seinem Single zwei weitere Punkte nach Hause durch Joyce und Lamb-Hunt. Lamb-Hunt hatte an beiden Tagen auch sechs Hits. Für das Highlight danach sorgte aber Joe Wittig mit seinem Three-Run-Homerun zum 9:3 – sein erster Homerun im Dress der Capitals. Dass es insgesamt ein viel engeres Spiel wurde als am Tag zuvor lag an zwei Dingen: Headcoach Max Schmitz wechselte insgesamt vier Pitcher ein – und die Bonner Defensive hatte eine ganze Reihe schlechter Würfe zu verzeichnen, was Dohren ausnutzte.
„Wir wussten, dass Dohren nie aufgibt, das haben sie gezeigt, Hut ab“, sagte Max Schmitz. „Wir sind in der Offensive sehr stark und in jedem Spiel kann jemand anderes vorangehen. Dadurch ist es extrem schwer, uns zu schlagen. Doch wir müssen natürlich die Fehler ausmerzen in der Defensive und im Pitching. Daran müssen wir im Training weiter arbeiten.“ Am kommenden Wochenende steht das Halbfinale an gegen Paderborn, die Hamburg auch in zwei Spielen ausschalteten. Die genauen Uhrzeiten am Samstag und Sonntag stehen noch aus.
Foto: Thomas Schönenborn