Der Gegner Berlin war schwerer zu knacken als andere Gegner, aber die Bonn Capitals haben es geschafft. Mit 9:2 und 11:1 fuhren sie zwei souveräne Siege ein.
Wegweisend war gleich der Beginn des ersten Spiels. Denn da boten die Flamingos aus Berlin ihren Spielertrainer Enorbel Marquez-Ramirez als Pitcher auf. Als der die letzten drei Jahre noch in Heidenheim spielte, hatten die Capitals immer Probleme mit den Würfen des Linkshänders. Und so ging die Bonner Offensive fokussiert ins Spiel – mit Erfolg. Nach vier Innings hatten sie fünf Hits und vier Punkte aufzuweisen und führten mit 4:1. Marquez hatte sich wohl mehr versprochen, denn nach den vier Innings ging er bereits vom Mound. Santiago Uz übernahm und konnte die Bonner Offensive nur ein Inning in Schach halten. Dann legten die Capitals fünf Runs nach zum sicheren 9:2. Dabei verteilte sich der offensive Erfolg gleich auf eine ganze Reihe von Spielern, angeführt von Wilson Lee, Eric Brenk, Vinny Ahrens und Danny Lankhorst. Das Ergebnis hätte sicher noch höher ausfallen können, aber die Capitals ließen weitere Chancen auf Punkte liegen.
In Spiel 2 am Sonntag wollte das Team von Trainer Max Schmitz unbedingt nachlegen, doch es ging ruhig los. Der letzte Biss fehlte ein wenig. Und so führten die Capitals mit 2:0 und später mit 2:1, und auch hier nutzten sie nicht alle Chancen. Berlins Pitcher Jordan Bradley machte einen guten Job und hielt die Bonner Offensive recht gut in Schach. Im fünften Inning allerdings wurde er müde und da waren die Capitals sofort zur Stelle. Entscheidend war der Hit von Adrian Stommel bei bases loaded, der zwei Runs nach Hause brachte, nachdem zuvor Daniel Lamb-Hunt auf Schlag von Danny Lankhorst gepunktet hatte. Und so war bei einem beruhigenden 5:1 Vorsprung der Sieg nicht mehr in Gefahr. Jordan Bradley machte Platz für Valentino Fonteviva, doch viel Gegenwehr war bei den Flamingos nicht mehr übrig. Über 7:1 erhöhten die Capitals im siebten Inning auf 11:1, was den vorzeitigen Abbruch des Spiels nach der Ten-Run-Rule bedeutete. Ein Highlight dieses Spiels war die Rückkehr von Sascha Koch auf den Mound nach langer Verletzungspause. Er wurde von den Fans im sehr gut gefüllten Stadion Rheinaue gefeiert. Und Koch kam stark wie eh und je zurück: mit drei Strikeouts in seinem einen Inning. Mit je drei Hits zeichneten sich offensiv erneut Wilson Lee – inklusive eines Homeruns – und Daniel Sanchez aus. Insgesamt 15 Hits des Teams gegen ein allerdings schwächer werdendes Pitching konnten sich sehen lassen.
Max Schmitz sah die Verbesserung: „Wir machen Schritte in die richtige Richtung, gerade offensiv.“ Die Defensive zeigt sich ohnehin stabil. Doch ganz zufrieden war er nicht, denn stärkere Gegner warten in den nächsten Wochen. „Wir müssen noch konstanter werden und uns auch gegen Starting Pitcher von Anfang an durchsetzen. Noch sind wir nicht da, wo wir hinwollen.“
Foto: Thomas Schönenborn