Zur aktuellen Situation

21. März 2020

Die Bonn Capitals haben frühzeitig, wie berichtet, Trainings- und Spielbetrieb eingestellt. Der Saisonbeginn ist vom DBV zunächst auf den 3. Mai verschoben. Die Situation ist für alle Menschen, für Wirtschaft und Vereine schwierig. Die besondere Herausforderung für die Capitals (und andere Baseballbundesligisten) ist, dass die Saison im Gegensatz zu Fußball oder Basketball noch gar nicht begonnen hatte – und das heißt, dass auf der Einnahmenseite der Capitals im Jahr 2020 eine große Null steht. Dabei gehen die laufenden Kosten weiter. Der Vorstand hat deshalb Maßnahmen ergriffen.

Ohne Saisonbeginn fließen keine Sponsorengelder, keine Cateringeinnahmen, keine Eintrittsgelder. Die Capitals hoffen, dass zumindest die regelmäßigen Zuschüsse der Stadt Bonn fließen werden. Die laufenden Kosten liegen vor allem auf der Trainerseite und bei den Bundesligen. Headcoach Alex Derhak und Nachwuchskoordinator Clemens Cichocki sind ganzjährig beschäftigt und werden natürlich weiter bezahlt. Um weitere Kosten so weit es geht zu minimieren, hat sich der Vorstand schweren Herzens entschlossen, die Verträge mit Spielern bis auf Weiteres nicht in Kraft treten zu lassen. Damit ist es Spielern wie Zach Dodson, Wilson Lee, Daniel Lamb-Hunt oder Terrell Joyce freigestellt, ob sie in Deutschland bleiben bzw. aus der Heimat überhaupt hierher kommen. Für alle keine leichte Situation, denn einige von ihnen sind in Bonn ja fast zu Hause. Die gleiche Entscheidung wurde für die Verstärkungen der Softball-Bundesliga getroffen. Auch andere Spieler, die als Übungsleiter im Nachwuchs oder den anderen Teams arbeiten, bleiben also zunächst ohne diese Zusatzeinnahmen.

„Das alles fällt uns wirklich nicht leicht. Wir werden als Capitals-Vorstand alles versuchen, um unseren Trainern und Aktiven zu helfen. Leider ist das derzeit sehr schwierig“, so Capitals-Vorsitzender Udo Schmitz. „Ich setze darauf, dass gerade der familiäre Zusammenhalt bei den Capitals, sei es mit Spielern, Fans oder Sponsoren, uns in dieser schwierigen Situation helfen wird.“ Wann sich die Lage wieder normalisiert, weiß natürlich keiner. „Sport ist in der derzeitigen Situation nebensächlich, es geht darum, die Pandemie einzudämmen. Wir appellieren an alle, sich an die Vorgaben der Behörden zu halten.“

Die Capitals rechnen nicht damit, dass die Saison am 3. Mai beginnen kann. Wichtig für alle Fans ist auch, dass die Durchführung des Champions Cups in Ostrava Anfang Juni mehr als vage ist. In Tschechien sind die Auswirkungen der Corona-Krise sehr extrem und an Sport ist auf absehbare Zeit nicht zu denken.

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