Zum Beginn der Saison gibt es gleich einen Knaller im Baseballstadion Rheinaue: Die beiden letztjährigen Finalisten Bonn und Paderborn stehen sich gegenüber. In beiden Teams hat es einige Veränderungen gegeben, aber dennoch werden es am Samstag (Vorprogramm 18:30 Uhr, Spielbeginn 19 Uhr) und Sonntag (12 Uhr) sicher Spiele auf höchstem Niveau.
Die wichtigste Änderung gab es bei beiden Teams auf der Trainerposition. Wilson Lee übernahm von Max Schmitz bei den Capitals. Und ganz kurz vor Saisonbeginn musste auch Paderborn einen neuen Headcoach suchen: Jendrick Speer wurde als deutscher Nationaltrainer berufen. Matthew Kemp wird die Position als Spielertrainer bei den Untouchables übernehmen. Er ist bereits seit langem als Pitching Coach für die Werferriege verantwortlich, und verfügt über Erstligaerfahrung als Coach. Ein besonderes Spiel wird es sicher auch für Phildrick Llewellyn. Denn er läuft nicht mehr für Paderborn auf, sondern jetzt für die Capitals.
Das Gesicht der Bundesligamannschaft der Bonn Capitals hat sich auch sonst etwas verändert. Einige bewährte Kräfte haben dem Baseball adé gesagt: Das sind Maurice Wilhelm, Eddie Stommel und John Schultz. Dazu kommt der berufliche Weggang von Nick Miceli (nach München) und der Beginn der Collegezeit von Paul Schmitz und Noah Lindt. Für Sportdirektor Florian Nehring und Max Schmitz, der einige Tipps parat hatte, hieß das vor allem erst einmal: auf der Pitcherposition nachlegen. Mit Titus von Kapff, einem jungen deutschen Nationalspieler, und dem Griechen Yanni Orfanidis wurden sie fündig. Aufgebaut wird die neue Pitcherriege auf den starken bewährten Kräften wie Sascha Koch und Zach Dodson. Auch Sammy Steigert bleibt den Caps erhalten. Paul und Noah werden im Sommer in den Semesterferien da sein und damit eine wichtige Verstärkung für den Champions Cup.
Doch auch die Offensive braucht weitere Impulse, für die Daniel Aldrich und Phildrick Llewellyn sorgen sollen. Auch ein Rückkehrer könnte helfen, Joe Wittig lebt mittlerweile in Bonn und spielt nun wieder bei den Capitals. Das Infield verstärkt Neuzugang Luis Martin, der aus Dortmund nach Bonn gewechselt ist. Nun ist es nicht so, dass die Capitals sowohl beim Pitching als auch beim Hitting neu anfangen müssen, denn viele bewährte Kräfte sind weiter im Einsatz und sollen Garanten für den Erfolg bleiben. Die neuen Spieler sind genau die punktuellen Verstärkungen, die notwendig waren. Erfahrung, Mentalität und „the right attitude“ sind die Kernbegriffe, auf die das gesamte Bundesligateam bauen kann.
Die Ziele der Capitals haben sich nicht verändert: In jedem Inning will jeder sein Bestes geben, und gemeinsam möchte das Team den Meistertitel verteidigen und beim Champions Cup wieder zu den Topteams gehören. „Dafür müssen wir nicht viel ändern, sondern es gilt, das Momentum aufrecht zu erhalten und dort weiterzuarbeiten, wo wir schon sind“, sagt Wilson Lee. Der 31-Jährige ist der neue Headcoach der Capitals, und das ist sicher eine einschneidende Veränderung. Denn mit Max Schmitz hat ein Erfolgscoach aufgehört, der seinesgleichen sucht. Er hat sich verständlicherweise entschieden, dem Beruf Vorrang zu geben. Und so sind die Capitals zu der Lösung mit Wilson Lee als Spielertrainer gekommen. Für ihn ist es eine neue Erfahrung als Headcoach, auf die er sich freut. Und weiß, dass sein Vorgänger beste Grundlagen gelegt hat, um in der Bundesliga weiter erfolgreich zu sein. „Wir sind selbstbewusst genug, um zu sagen, wir sind das Team, das die anderen erst einmal schlagen müssen“ sagt Lee, der bereits im achten Jahr in Bonn ist. Die Capitals 2023 müssen sich also nicht hinter dem Meisterteam 2022 verstecken. Das Team ist gut vorbereitet und hat sich hohe Ziele gesteckt.
Der Saisonauftakt am Samstag startet bereits um 18:30 Uhr mit einem Vorprogramm und dem First Pitch durch Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Das Spiel beginnt um 19 Uhr, vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Sollte der Regen einen Strich durch die Rechnung machen, würde am Sonntag ab 12 Uhr ein Doubleheader gespielt.