An Spannung kaum zu überbieten

7. Oktober 2017

Was für ein Baseballspiel heute in der Rheinaue: Die Bonn Capitals haben sich mit einem 7:4 gegen Heidenheim für morgen (14 Uhr) den Matchball für die Deutsche Meisterschaft geholt, aber das Spiel vor rund 1.200 begeisterten Zuschauern war an Spannung kaum zu überbieten. Die Heideköpfe hatten zweimal gegen Ende des Spiels die Chance, den Spieß noch umzudrehen – doch die Nerven der Bonner hielten.

Die Capitals waren mit einer Überraschung gestartet: Als Starting Pitcher stand Maurice Wilhelm auf dem Mound, nicht Sascha Koch. Alles Taktik, um Koch für das morgige Spiel 4 zu schonen. Aber auch riskant, denn die Heidenheimer Offensive ist immer für viele Runs gut, und es war natürlich keineswegs sicher, dass die Bonner wieder so gut schlagen würden wie in Spiel 1. Der Auftakt war aber schon mal furios. Eric Brenk erzielte gleich im ersten Inning als erster Schlagmann per Homerun das 1:0. Maurice Wilhelm hatte auf dem Mound die Heidenheimer Schlagleute gut im Griff. Und sorgte dann selbst im dritten Inning für drei weitere Punkte auf der Habenseite. Zunächst hatte BJ Roper-Hubbert Eric Brenk zum 2:0 nach Hause geschlagen, dann trat Wilhelm als Schlagmann an die Homeplate, als die Bases geladen waren. Mit einem Schlag ganz links entlang der Auslinie lief er selbst aufs zweite Base und hatte alle anderen Läufer nach Hause gebracht. 5:0 hieß es also.

Doch Heidenheim ist nicht umsonst zweifacher Meister mit einer der stärksten Offensiven der Bundesliga. Sie kamen im fünften und siebten Inning zurück und es stand nur noch 5:4. Dabei waren im fünften Inning noch mehr Punkte drin als die beiden erzielten, denn es waren immer noch Läufer auf den Bases, als Catcher BJ Roper-Hubbert und Pitcher Maurice Wilhelm in einem überragenden Defensivspielzug das dritte Aus gelang. Auch im siebten Inning hatten die Heideköpfe weitere große Chancen, die Max Schmitz, mittlerweile auf dem Mound, zunichte machte. Eric Brenk erzielte danach seinen dritten Punkt zum 6:4. Dramatisch wurde es im achten Inning, als Max Schmitz durch einige Walks alle Bases geladen hatte und den starken Sascha Lutz am Schlag hatte. Doch er machte ihn per Strikeout aus. Schmitz selbst erzielte dann im achten Inning das 7:4. Vorbei war es aber immer noch nicht, denn auch in Inning 9 standen zwei Läufer auf Base mit Shawn Larry am Schlag. Also der potentielle Ausgleich. Auch hier reizte Schmitz die Nerven der Fans bis zum Letzten aus, schaffte aber das entscheidende dritte Aus.

In der Offensive stach Eric Brenk mit drei Hits, einem Walk und drei Runs heraus, gefolgt von BJ Roper-Hubbert und Danny Lankhorst. Insgesamt zeigten die Capitals echte Nervenstärke und wollen morgen gerne den Titel vor heimischem Publikum holen. Das Publikum war absolut eines Finals würdig, denn trotz Kälte und Regen war die Stimmung auf den sehr gut gefüllten Rängen riesig – für die Bonner Fans mit einem ersten Happyend.

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