Die Generalprobe ist gelungen, wenn auch mit etwas Mühe. Mit 4:3 und 5:2 besiegten die Bonn Capitals am letzten Hauptrundenspieltag die Paderborn Untouchables und gehen mit einer Bilanz von nur drei Niederlagen bei 21 Siegen als Nordmeister in die Playoffs. Die beginnen am Samstag (15 Uhr) zu Hause gegen die Stuttgart Reds.
Das erste Spiel in Paderborn war schon sehr knapp. Wie knapp zeigt die Statistik. Bonn hatte im ganzen Spiel nur drei Hits zu verzeichnen, Paderborn dagegen neun. Dennoch gingen die Bonner mit einem 4:3 Sieg vom Platz. Einer der Garanten für den Erfolg waren wieder einmal die Pitcher: Sascha Koch warf in sechs Innings elf Strikeouts, Maurice Wilhelm gelangen fünf Strikeouts in drei Innings. Wilhelm rettete die Capitals, denn als er im siebten Inning Brian Lainoff nach dessen sehr kurzem Auftritt auf dem Mound ablöste, hatte Lainoff schon den Punkt zum 3:3 zugelassen und alle Bases waren mit Paderbornern besetzt. Doch Wilhelm ließ keine weiteren Runs zu. Spielertrainer BJ Roper-Hubbert erzielte den Siegpunkt zum 4:3 mit einem Homerun im achten Inning. Der späte Sieg war unter Dach und Fach.
In Spiel 2 schafften die Capitals den Sieg sogar erst im allerletzten neunten Inning. Bis dahin lagen sie 1:2 hinten. Zunächst hatte wiederum Roper-Hubbert mit einem Homerun – seinem vierten in den letzten Spielen – für den 1:1 Ausgleich im vierten Inning gesorgt. Doch die Capitals mussten umgehend wieder die Führung der Untouchables hinnehmen. Mit einem schönen Double Play – gleich zwei Aus nach einem Schlag des Angreifers – wurden weitere Punkte in diesem Inning vermieden. Eric Brenk übernahm auf dem Mound und hielt die Paderborner kurz. Doch auch Bonn musste wie schon in Spiel 1 lange warten, um den Sieg zu erreichen. Nach Hits von Daniel Lamb-Hunt, Maurice Wilhelm, Lennart Weller und Vinnie Ahrens im neunten Inning kamen vier Punkte nach Hause und die Capitals siegten 5:2. Ahrens, Brenk und Lamb-Hunt führten offensiv die Statistiken an. Beim Pitching hatte Roper-Hubbert auf Wilson Lee verzichtet, der seinen Fokus ganz auf die Playoffs richtet.
Der Gegner in den Playoffs wurde auf dramatische Art und Weise ermittelt. Die Stuttgart Reds unterlagen Mannheim klar und mussten so auf eine Niederlage der Haar Disciples hoffen, um als Vierter noch in die Playoffs einzuziehen. Haar wehrte sich vehement gegen den Südmeister Mainz Athletics, 5:5 stand es nach neun Innings – im Baseball gibt es kein Unentschieden, also ging es in Extra-Innings. Erst nach 14 Innings stand der 7:6 Erfolg der Mainzer fest, Haar war raus aus den Playoffs. Paderborn rutschte durch die beiden Niederlagen auf Platz 4 im Norden ab und muss nun gegen Mainz spielen.
Foto: Thomas Schönenborn