Alles drin im Halbfinale

17. September 2017

Mit einem furiosen 10:0 sind die Bonn Capitals ins Halbfinale der Playoffs gestartet. Nachdem sie sich am Samstag noch 6:1 im Viertelfinale gegen Solingen durchsetzen mussten, hatten sie sich für die Spiele gegen die Haar Disciples gerade richtig eingespielt. Das zweite Spiel war eng, ging aber letztlich mit 4:7 verloren. Dennoch ist das eine gute Ausgangsposition für die weiteren Spiele der Best-of-five-Serie.

Im ersten Spiel am Sonntag sorgte ein schlagreiches drittes Inning für die 7:0 Führung, und die Capitals hatten fortan alles im Griff. Sie hatten aber auch ein As aus dem Ärmel gezogen: Pitcher Markus Solbach spielte die sieben Innings des Spiels durch, dabei war er morgens um 7:20 Uhr erst auf dem Düsseldorfer Flughafen gelandet. Solbach hatte Anfang der Saison für die Capitals gespielt und war in den vergangenen Monaten in den USA aktiv. Dort scheiterte er mit den Rockland Boulders im Finale, und so war er pünktlich zum Halbfinale in Bonn. Dort brillierte er mit acht Strikeouts und ließ nur vier Hits im ganzen Spiel zu. „Ich bin froh, dass ich dem Team direkt helfen konnte und freue mich natürlich über den Sieg“, so Solbach.

Offensiv spielten die Capitals sehr ausgeglichen, Daniel Lamb-Hunt gelangen zwei Hits und drei RBI, Eric Brenk, Chris Goebel, Danny Lankhorst und Eddie Stommel hatten auch je zwei Hits. Das furiose dritte Inning startete Bonn nach einer langen Regenunterbrechung und sie kamen hellwach zurück an die Homeplate. In den Innings 4, 6 und 7 legten sie je einen Run nach, so dass der letzte Punkt durch Kevin van Meensel das vorzeitige Ende der Partie bedeutete.

Im zweiten Spiel hatten es die Bonner mit dem überragenden Pitcher der gesamten Bundesliga zu tun, dem US-Amerikaner Ryan Bollinger. Der Strikeout-König machte seinem Ruf alle Ehre und warf 14 Strikeouts. Und doch hatten die Jungs von Spielertrainer BJ Roper-Hubbert gute Chancen auf mehr. Denn sie hatten sieben Hits gegen Bollinger und machte die vier Runs gegen ihn. Verloren haben die Capitals wegen des vermaledeiten zweiten Innings. Da hatte der australische Pitcher der Bonner wieder große Probleme mit der Kontrolle seiner Würfe und kassierte gleich fünf Runs. Was dazu führte, dass ihn Coach Florian Nehring und Roper-Hubbert nach einem Drittel des 2. Innings schon wieder vom Mound nahmen. Max Schmitz und später Maurice Wilhelm übernahmen. Doch es stand eben schon 0:5 und dem Rückstand liefen die Bonner hinterher. Sie kamen zwar sofort im 2. Inning heran, verkürzten durch einen Homerun von Maurice Wilhelm und Punkte von Eddie Stommel und Danny Lankhorst auf 3:5, doch gerade später im Spiel klappten die entscheidenden Schläge leider nicht. Im achten Inning bei Bases loaded etwa. Die Disciples sammelten derweil noch zwei Punkte ein, die Capitals einen. Spannend war es allemal, gespielt wurde fast bis zur Dunkelheit.

Die Erkenntnis für die Bonn Capitals; Die Disciples sind schlagbar, auch mit einem Ryan Bollinger auf dem Mound. Und genauso wird das Bonner Team am kommenden Samstag in München-Haar in Spiel 3 gehen.

 

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