Ganz reichte es nicht, um die weiße Weste auch bei den gegnerischen Runs zu behalten, doch das störte niemanden: Mit 2:0 und 17:1 dominierten die Capitals am Sonntag vor allem in Spiel 2 die Solingen Alligators klar. Dabei zeigte sich Jan Jacob in beiden Spielen in Topform, und Daniel Lamb-Hunt schlug einen Grand-Slam Homerun. Also allseits österliche Freude, trotz miesen Wetters.
In Spiel 1 hatten die Bonn Capitals mehr Probleme als erwartet. Zwar kamen immer wieder Läufer auf die Bases, doch über die Homeplate schafften sie es lange Zeit nicht. André Hughes auf dem Mound der Alligators war zu stark. Allein Bonns Centerfielder Jan Jacob setzte sich meist gegen die Pitcher durch, er schlug drei Hits bei vier At-Bats. Er war auch beteiligt, als die Grün-Gelben im siebten Inning zum ersten Mal alle Bases besetzt hatten. Nach einem harten Schlag von Eric Brenk gelang so Lennat Weller das lang ersehnte 1:0. Mehr Kapital konnten die Capitals aber nicht aus den weiter komplett besetzten Bases schlagen. Es dauerte bis zum neunten Inning, bevor die Mannen von Headcoach BJ Roper-Hubbert einen „Insurance Run“ schafften, also auf 2:0 erhöhten. Nach einem Hit, einem Steal und einem weiteren Vorrücken nach Wild Pitch von Solingens Pitcher Nils Hartkopf war es Jan Jacob, der nach Schlag von Adrian Stommel mit seinem Run erhöhte – passendes Ende für seine starke Offensivleistung.
Defensiv waren die Capitals nicht zu sehr gefordert, denn die Pitcher hatten fast alles im Griff. Sascha Koch mit sieben Strikeouts in gut fünf Innings, Maurice Wilhelm mit fünf Strikeouts in nicht einmal drei Innings und Closer Max Schmitz entledigten sich ihrer Aufgaben souverän. Schmitz schickte die letzten drei Solinger Schlagleute allesamt per Strikeout zurück ins Dugout. Ein hart erkämpfter, aber verdienter Sieg. Und weiterhin eine weiße Weste bei den Runs gegen sich. „Wir haben erfolgreich dagegen gehalten, das war wichtig für den Sieg“, so Headcoach BJ Roper-Hubbert.
In Spiel 2 zeigte sich dann das Problem der Solingen Alligators auf dem Mound, denn für Spiel 2 ist die Decke dünn besetzt. Rekordverdächtige 14 Walks in diesem Spiel sprachen Bände. Der kurzfristig verpflichtete Venezolaner Javier Avendano hatte schon beim Saisonauftakt , dass er sich schwer tut, die Strikezone zu finden. Und so gingen allein acht Walks in nur zwei Innings auf sein Konto und er verließ frustriert den Wurfhügel. Die Capitals waren zu diesem Zeitpunkt bereits mit 4:0 in Führung gegangen. Um im dritten Inning drei Runs drauf zu packen, denn auch Pitcher Juan Pichardo ließ drei Walks zu. Die Alligators dagegen hatten gegen Bonns Pitcher Markus Solbach keine Chance. Erst als Wilson Lee im sechsten Inning auf den Bonner Mound kam, ergaben sich Chancen. Eine davon nutzten die Solinger zum 7:1 aus. Doch dann nahm das Unheil seinen Lauf, denn den Alligators gelang es nicht, auf dem Wurfhügel eine adäquate Gegenwehr gegen die Schlagkraft der Bonner zu setzen. Zu bedauern war in dieser Phase der Juniorenspieler Max Niemeyer, der für Solingen auf den Mound kam und mehr und mehr überfordert war. Beim 14:1 verließ auch er frustriert den Wurfhügel.
Wiederum Jan Jacob, Lennart Weller und Danny Lankhorst erzielten alle je drei Hits in diesem Spiel, Jacob auch gleich drei Runs. Und Daniel Lamb-Hunt schlug den Ball über den Zaun, als alle Bases besetzt waren. Ein sogenannter Grand-Slam Homerun, also vier Punkte mit einem Schlag. Machte das entscheidende 11:1. Auch Vincent Ahrens und Eric Brenk zeigten sich schlag- und lauffreudig, wobei Vinnie Ahrens ebenfalls einen Homerun schlug, und Max Schmitz schlug ein Triple. Insgesamt waren es im siebten Inning zehn Runs für die Capitals, 17:1 stand es am Ende des siebten Innings. Nach drei schnellen Aus der Alligators bedeutete das das vorzeitige Ende der Partie. Die Fans der Bonn Capitals, lautstark in beiden Spielen dabei, zogen frierend, aber zufrieden vondannen.
Foto: Thomas Schönenborn