Mit einer äußerst schwachen Leistung in beiden Spielen unterlagen die Bonn Capitals deutlich und verdient den Paderborn Untouchables mit 0:12 und 5:11. In Spiel 1 hatten sie keine Chance, und die Hoffnung in Spiel 2 nach 4:0 Führung war auch schnell dahin. Sowohl Offensive als auch Defensive der Capitals waren kaum wiederzuerkennen, es klappte so gut wie nichts. Damit sind sie die Tabellenführung los und müssen sich erheblich steigern in den nun anstehenden vier Spielen gegen Köln.
Die Probleme in der Offensive waren bekannt und die Bonner Schlagleute setzten in Spiel 1 noch einen drauf: Es gelang ihnen in dem vorzeitig beendeten Spiel (Ten-Run-Rule) kein einziger Hit. Was ungewohnt war, waren die Probleme in der Feldverteidigung. Klare Spielzüge wurden versäumt, die einfachen Aus nicht gemacht. Hinzu kam ein Bonner Pitching, das ohne Sascha Koch auskommen musste und den Schlagleuten der Paderborner wenig entgegenzusetzen hatte. Das wurde schon in Spiel 1 deutlich, als den Gästen zehn Hits gelangen, aber erst recht im zweiten Spiel, in dem es Paderborn auf 15 Hits brachte und zeigte, dass es nicht immer die Homeruns sein müssen, um erfolgreich zu sein. Sie sammelten Basehit nach Basehit und schafften damit das, was die Capitals sich vorgenommen hatten – auch mal drei oder vier oder mehr Hits nacheinander zu erzielen, denn das bringt die Läufer automatisch nach Hause.
Dabei hatte dieses zweite Spiel sehr gut begonnen für die Capitals und die Ansprache ans Team in der Pause zwischen den Spielen schien gefruchtet zu haben. Schon im ersten Inning gingen sie nach einem weiten Schlag von Neuzugang Phildrick Llewellyn mit 4:0 in Führung. Doch Paderborn antwortete auf Pitcher Wilson Lee prompt und glich direkt zum 4:4 aus, eroberte im dritten Inning die 5:4 Führung und legte im fünften Inning gleich sechs Runs nach. Die Capitals schafften noch einen Punkt durch Homerun von Daniel Aldrich und kamen insgesamt auch in diesem Spiel nur auf vier Hits.
Die Enttäuschung über die desaströse Leitung war allen anzumerken. Sportdirektor Florian Nehring: „Mir kam es so vor, als ob wir gar nicht auf dem Feld gestanden haben. Wir haben keine At-Bats sauber zu Ende gebracht, unser Pitching ist eingebrochen und unsere Defense hat Fehler gemacht, die wir schon Jahre nicht gesehen haben. Der Mannschaft fehlt irgendwie die Energie. Wir haben großes Potential, aber wir rufen es überhaupt nicht ab. Die Untouchables waren einfach viel besser.“ Für den Capitalsvorsitzenden Udo Schmitz heißt das: „Siegen ist für die Capitals nicht mehr selbstverständlich.“ Bis zu den nächsten Spielen an Himmelfahrt in Köln bleibt nicht viel Zeit, um einen Weg aus dem Tief zu finden.
Foto: Thomas Schönenborn