Rekordverdächtige 54 Punkte

4. Mai 2019

Die Dockers überrollt und reichlich das Punktekonto aufgestockt: Die Bonn Capitals waren den Bremern bei den Auswärtsspielen haushoch überlegen und landeten mit 30:0 und 24:0 Siege, die sie in der Höhe in der Bundesliga wenn überhaupt schon sehr lange nicht mehr geschafft haben. Die Capitals brauchten nur insgesamt 12 Innings für 54 Punkte. In einer insgesamt bärenstarken Offensive präsentierte sich Maurice Wilhelm überragend.

Bei nasskaltem Wetter im hohen Norden war sofort klar, wer das Sagen hatte in dieser Partie. Bonn lag nach zwei Innings schon 15:0 vorne, ließ es dann etwas ruhiger angehen, um im siebten Inning noch mal zehn Runs nachzulegen. Dabei war es die Schlagkraft der Capitals auf der einen Seite und die Schwäche der Bremer Pitcher und Feldverteidigung auf der anderen, dass das Ergebnis mehr als deutlich ausfiel. 16 Walks und fünf Errors sprechen Bände. Die Bonner Offensive jedenfalls nutzte die Gelegenheit, etwas fürs Punktekonto zu tun, und jeder Schlagmann etwas für seine eigene Schlagstatistik. Allen voran Maurice Wilhelm, Wilson Lee und Daniel Lamb-Hunt, die ohnehin die besten Offensiven der Capitals in dieser Saison sind. Wilhelm schlug vier Hits, sechs RBI (Runners Batted In) und hatte vier eigene Runs, Lee schaffte sogar fünf Hits, fünf RBI und fünf Runs und Lamb-Hunt schlug drei Hits, vier RBI und verbuchte vier Runs. Wilhelm und Lamb-Hunt hatten dabei je einen Homerun. Bremen versuchte mit drei Pitchern dagegen zu halten – vergeblich. Dagegen hatte Bonns neuer Pitcher Christian Tomsich überhaupt keine Probleme, Bremen erzielte nur zwei Hits gegen ihn. Spiel 1 war also schnell abgehakt.

Dass beide Spiele sich dennoch etwas hinzogen, hatte auch mit den Regenunterbrechungen zu tun. Aber Spiel 2 wurde begonnen – und beim Stand von 24:0 nach fünf Innings abgebrochen wegen Unbespielbarkeit des Platzes. Bei einem Abbruch zu diesem Zeitpunkt wird das Spiel gewertet. Die wenigen Innings hielten die Capitals nicht davon ab, munter weiter zu punkten. 12:0 nach dem ersten und 23:0 nach dem dritten Inning stand es. Dabei zeigte Maurice Wilhelm, dass er in der Troika der besten Schlagmänner an diesem Tag der überragende Mann war. Vier Hits, darunter zwei Triples, und sieben RBI sammelte er. Daniel Lamb-Hunt ließ sich auch nicht lange bitten, und Eric Brenk und Wilson Lee sammelten fleißig Punkte. Nahezu jeder Spieler der Line-up schlug mindestens einen Hit, auch der Nachwuchs hatte wieder seine Ein-sätze und Hits. Die Bremer konnten einem schon fast leidtun, denn auch in diesem Spiel produzierten sie sieben Errors der Verteidigung und acht Walks der Pitcher. Kaum einer Erwähnung wert ist es, dass sie keine Chance gegen Bonns Pitcher Zach Dodson hatten. Bremen war wie zuletzt schon Wesseling kein Maßstab, da warten in Kürze wieder schwerere Kaliber.

Zunächst geht es am Mittwoch zum Auftakt der Rückrunde zu Hause in einem Abendspiel gegen Wesseling, bevor nächstes Wochenende die Hamburg Stealers zu Gast sind. Die haben nach ihrer Tabellenführung allerdings einen Einbruch erlitten. Den zwei deutlichen Niederlagen gegen Solingen folgten am Samstag zwei weitere Niederlagen gegen Dohren. So ist Bonn Hinrundensieger der Bundesliga Nord und gewappnet für die kommenden Aufgaben.

Foto: Thomas Schönenborn

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