Schwerer als erwartet fielen den Bonn Capitals die Spiele gegen die Dortmund Wanderers. Vor allem in Spiel 2 gerieten sie sogar in Rückstand, bevor die Offensive das Spiel doch noch zum 6:2 drehte. Im ersten Spiel reichte ein starkes siebten Inning zum 12:2 Sieg.
Manchmal ist es schwerer, gegen vermeintlich leichte Gegner zu spielen als gegen starke. Zumindest konnte man sich zeitweise des Eindrucks nicht erwehren, dass die Capitals mit halber Kraft zum Sieg kommen wollten. Aber dafür sind auch die Wanderers zu gut, gerade in der Offensive. Das bewiesen sie besonders in Spiel 2, wo sie mit elf Hits mehr erfolgreiche Schläge zu verzeichnen hatten als Bonn mit neun. Und so verlief das Spiel recht zäh. Schon im ersten Inning führten die Capitals nach Punkt von Erik Brenk mit 1:0 und dabei blieb es lange. Dortmunds Ersatzpitcher Gianni Westphal warf zwar nicht die schnellsten Pitches, aber gerade damit schien die Bonner Offensive nicht gut klarzukommen. Hohe, leicht aus der Luft zu fangende Schläge waren oftmals die Folge. Dortmund hatte mehr erfolgreiche Hits, allerdings waren die meisten davon Singles, also nach dem Schlag gelangt der Läufer an die erste Base, alles weitere machten Bonns Werfer Wilson Lee und die Defensive zunichte. Das änderte sich im sechsten Inning: Nach Homerun von Marcos Balanque führte Dortmund plötzlich 2:1 in der Rheinaue. Ein kleiner, aber offensichtlich heilsamer Schock für die Capitals. Denn im gleichen Inning war plötzlich mehr Energie zu spüren – was sich in Hits und Punkten widerspiegelte. Vier Hits und fünf Punkte erzielte Bonn zum 6:2. Daniel Lamb-Hunt und Riccardo Migliore holten davon vier mit ihren Schlägen nach Hause. Dortmund wechselte nun mehrfach den Pitcher, aber die Niederlage war nicht mehr abzuwenden.
Im ersten Spiel des Tages hatten die Wanderers ebenfalls nicht ihren regulären Starting Pitcher auf dem Mound, die wurden offensichtlich für die Heimspiele gegen Bonn am Samstag geschont. Die Bonner Offensive war hier in jedem Fall wacher, kam auf insgesamt 16 Hits. Allerdings haperte es oftmals am finalen Schlag, der die Läufer dann auch zum Punkt nach Hause bringt. Eric Brenk und Wilson Lee sorgten für das schnelle 2:0, Daniel Sanchez erhöhter per Homerun auf 3:0, und bis zum 5:0 in fünften Inning war die Führung zwar deutlich, aber Bonn ließ auch eine ganze Reihe von Läufern auf den Bases, die nicht punkten konnten. Dortmund wusste das zu nutzen, kam auf 5:2 heran. Im siebten Inning der Bonner klappte dann aber alles: Sieben weitere Runs bedeuteten die 12:2 Führung und das vorzeitige Ende des Spiels aufgrund der 10-Run-Rule. Hervorzuheben sind Eric Brenk und Danny Sanchez mit je drei Hits und die Tatsache, dass fast die gesamte Bonner Offensive mindestens einen erfolgreichen Schlag hatte und so zum Sieg beitrug.
Am heutigen Samstag finden direkt die Rückspiele in Dortmund statt. Das sind dann vier Spiele in drei Tagen, was Headcoach Max Schmitz aber keine Sorgen macht: „Wir haben unser Team und unser Pitching so aufgestellt, dass wir das gut meistern können. Offensiv müssen wir aber fokussierter agieren und den Gegner in jedem Inning unter Druck setzen, damit wir keine Chancen verschenken.“
Foto: Thomas Schönenborn