Last-Minute-Niederlage, klarer Sieg

21. April 2019

Was für ein Ostersamstag im Baseballstadion Rheinaue: In einem ungewöhnlich langen ersten Spiel gegen die Untouchables Paderborn standen die Bonn Capitals kurz vor dem Sieg, um es dann im Extra-Inning noch 4:6 zu verlieren. Das anschließende Abendspiel gewannen sie dann klar und deutlich 10:0. Rund sieben Stunden Baseball bedeuteten viel Arbeit für die Spieler und einen langen Baseballtag für die rund 900 Fans – inklusive der ersten beiden Homeruns der Saison.

In Spiel 1 waren die Capitals ohne große Erwartungen gegangen. Denn mit dem Ausfall von Sascha Koch war eine entscheidende Schwächung eingetreten. Bisher der überragende Pitcher der Saison, hatte sich der bedauernswerte Koch nach dem Training schwer am Mittelfinger der Wurfhand verletzt und wird wohl länger ausfallen. Da auch Max Schmitz noch nicht wieder einsatzfähig ist, ging Headcoach Alex Derhak mit dem Nachwuchs ins Spiel. Der 19-jährige Nico Weber gab sein Debüt als Starting Pitcher in der Bundesliga. Und er machte seine Sache gut. Zwar gingen die Paderborner schnell nach einem Fehler in der Bonner Feldverteidigung mit 1:0 in Führung, aber mehr als drei Hits und einen Walk ließ Weber nicht zu. 

Coach Derhak nahm ihn bei zwei Aus im dritten Inning dennoch vom Mound und brachte mit Philipp Racek den nächsten Youngster. Der hatte Probleme mit der Wurfkontrolle und machte nach drei Walks Platz für René Wolf. Der ist Spieler der zweiten Mannschaft, wurde zu dieser Saison auch in den Kader der Bundesliga berufen. Paderborn hatte in der Zwischenzeit auf 3:0 erhöht, Bonn verkürzte durch Adrian Stommel auf 3:1. René Wolf musste zwar zahlreiche Walks hinnehmen, einen Run kassierte er nicht. Dafür legte die Bonner Offensive zu. Chris Goebel hatte insgesamt drei Hits im Spiel, und im fünften Inning verkürzte Maurice Wilhelm auf 3:2. Im sechsten Inning stand Stommel auf der ersten Base, als Daniel Lamb-Hunt den ersten Homerun der Saison für die Capitals schlug – plötzlich führten sie mit 4:3.

Sofort schalteten sie um und brachten mit Wilhelm einen der erfahrenen Pitcher auf den Mound, um das Spiel nach Hause zu werfen. Was auch fast gelungen wäre. Bei zwei Aus im neunten Inning fehlte nur noch ein Aus zum Sieg. Doch Paderborn erzielte im allerletzten Moment das 4:4 durch Nadir Ljatifi. Verlängerung also, dabei waren schon über vier Stunden gespielt. Die Geschichte des zehnten Innings ist schnell erzählt, Paderborn hatte durch den späten Ausgleich Oberwasser bekommen und Björn Schonlau machte mit einem Homerun den 6:4 Sieg perfekt. Bonn fand keine Antwort mehr. Hatte aber ein intensives Spiel und einen zähen Fight geliefert.

Elf Strikeouts von Dodson

Spiel 2 begann so mit erheblicher Verspätung, was aber unter Flutlicht kein Problem war. Hier zeigten die Capitals ab Mitte des Spiels, wer Herr im Hause ist. 5:0 stand es nach fünf Innings, nachdem Wilson Lee das 1:0 erlaufen hatte und Hits von Danny Lankhorst, Stommel und Wilhelm gleich vier Läufer – Kevin van Meensel, Lankhorst, Stommel und Lee – nach Hause zum 5:0 gebracht hatten. Im siebten Inning legten die Bonner gleich ünf Runs nach, so dass das Spiel bei 10:0 frühzeitig beendet wurde. Dabei packte der insgesamt sehr starke Wilson Lee mit einem Three-Run-Homerun seine ganze Schlagstärke aus, das 8:0 war die Entscheidung. Chris Goebel und Nick Miceli machten den Sack zu. Neben der Offensive war Pitcher Zach Dodson der Sieggarant. Im bisherigen Verlauf der Saison hatte er seine ganze Stärke noch nicht zeigen können, am Samstag aber schon. Mit elf Strikeouts und nur zwei Hits hatte der Linkshänder die Paderborner Offensive jederzeit im Griff und warf den Sieg sicher nach Hause.

Paderborn und Bonn bleiben gemeinsam an der Tabellenspitze der Bundesliga Nord.

Foto: Thomas Schönenborn

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