Das war eine ziemlich frustrierende Auswärtsfahrt für die Bonn Capitals und ihre Fans: Sie unterlagen den Heidenheim Heideköpfen zweimal klar mit 2:12 und 1:9. Die Heideköpfe haben ihren Heimvorteil voll genutzt. Sie zeigten eine andere Einstellung als noch am Mittwoch in Bonn, und die Powerhitter ließen den Bonnern letztlich keine Chance. Aber noch ist das Endspiel nicht verloren, denn nun kehrt die Serie am Samstag nach Bonn zurück.
In Spiel 2 der Serie am Samstag schlugen die Heideköpfe insgesamt drei Homeruns, die allein schon zu fünf Runs führten, und hatten insgesamt 12 Hits. In Spiel 3 hatten sie zwar keinen Homerun, aber dafür insgesamt 15 Hits – und sammelten so natürlich ausreichend Punkte. Hinzu kam, dass die Offensive der Capitals sich sehr schwer tat und nur wenige Hits zustande brachte.
Am Samstag war dabei der Australier Mitch Nilsson überragend, der zwei Homeruns, einen weiteren Hit und sieben RBI zu verzeichnen hatte. Die Capitals hatten es in dem Spiel verpasst, gleich zu Beginn ein Zeichen zu setzen. Denn der Heidenheimer Pitcher RJ Hively hatte am Anfang Probleme, ließ Walks zu und Bonn hatte schon im ersten Inning die Chance zur Führung. Doch zwei Läufer strandeten auf den Bases. Schon im zweiten Inning dann das 3:0 für Heidenheim. Bonn punktete nach Double von Daniel Lamb-Hunt im dritten Inning durch BJ Roper-Hubbert. Alles machbar also. Doch auf die Würfe von Bonns Pitcher Riley Barr hatten sich die Heideköpfe bald eingestellt, so dass er die Offensive des Gegners nicht dauerhaft unter Kontrolle halten konnte. Ab dem siebten Inning beim Stand von 9:2 – den zweiten Run hatte Lamb-Hunt erzielt – bekam Youngster Philipp Racek auf dem Mound eine Chance – ein klares Zeichen, dass die Capitals Kräfte schonen wollten. In diesem Inning lief es sehr gut für Racek, doch im achten musste er einen Three-Run-Homerun von Nilsson hinnehmen, der das 12:2 und damit das vorzeitige Ende bedeutete.
Dass es in Spiel 3 am Sonntag dann auch nicht gut lief, hatten die Capitals anders erwartet. Denn den Heidenheimer Pitcher Luke Sommer hatten sie am Mittwoch noch geschlagen. Zunächst blieb es ausgeglichen, Bonns Pitcher Sascha Koch sorgte dafür, dass zwar ein paar Hits fielen, aber keine Runs. Im dritten Inning war es dann eine zweifelhafte Entscheidung der Umpire, nach der Sascha Lutz die zweite Base erreichte. Lutz hatte mit einem Bunt versucht, auf die erste Base zu kommen, und wurde dann beim Wurf von Koch auf Firstbaseman Maurice Wilhelm nach Ansicht der Bonner Spieler vom Ball getroffen – damit wäre er aus gewesen. Der Ball flog an Wilhelm vorbei, Lutz lief zur zweiten Base. Der Umpire gab das Aus nicht, und Lutz machte wenig später den ersten Punkt; der zweite Run folgte bei zwei Aus auch noch. Bonns Spieler und Trainer waren genervt. Im fünften Inning bekam die Defensive dann gar keinen Zugriff und musste sieben Runs hinnehmen. Sascha Koch kassierte einige Hits und Runs, Maurice Wilhelm übernahm auf dem Mound, aber ihm erging es auch kaum besser. Und so stand es 0:9 aus Bonner Sicht. Das war an diesem Tag auch deshalb ein aussichtsloser Rückstand, weil die Offensive auch fast keinen Zugriff bekam, die Schläge landeten meist im Handschuh des Gegners. Einzig Daniel Lamb-Hunt zeigte Normalform. Als die Capitals im achten Inning gegen Pitcher Julius Spann dann gleich drei Hits hintereinander hatten, gab es zumindest den Ehrenpunkt durch Danny Lankhorst.
„Wir wurden unter Wert geschlagen, an diesem Wochenende lief irgendwie nichts zusammen. Wir müssen nun unsere Heimstärke beweisen, was wir ja am Mittwoch erfolgreich getan haben. Dabei setzen wir natürlich auch wieder auf unseren tollen Fans“, so Sprecherin Angela Beckmann.
Foto: Thomas Schönenborn