Es keimte Hoffnung auf bei den Bonn Capitals und ihren Fans nach dem sicheren 8:3 Sieg am Samstag, aber in Spiel 4 hatten sie keine Antwort auf die Heidenheimer Offensive und unterlagen 2:11. Damit sind die Capitals zum dritten Mal nacheinander Deutscher Vizemeister. Ein toller Erfolg, aber das Team wollte mehr und so war die Enttäuschung nach dem Spiel zunächst groß.
Am Samstag hatte die Bonner Offensive endlich das so wichtige Lebenszeichen in dieser Finalserie von sich gegeben. Vier Runs im ersten und vier Runs im dritten Inning führten zu einer sicheren 8:1 Führung. Es klappte noch nicht alles, aber Homeruns von Vinny Ahrens und Justus Recki brachten allein schon fünf Punkte nach Hause. Auch Daniel Lamb-Hunt trug mit seinem Hits zur Führung bei. Überragend war Vinny Ahrens mit vier Hits bei vier Schlagchancen. Das Spiel gewann auch das Bonner Pitching. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Sascha Koch übernahm Maurice Wilhelm die Rolle des Starting Pitcher und überzeugte auf ganzer Linie in sechs Innings. Von ihm übernahm Nick Miceli für die letzten drei Innings und ließ nichts zu von der sonst so starken Heidenheimer Offensive, die insgesamt nur auf vier Hits kam.
Entsprechend motiviert gingen die Bonner in Spiel 4 am Sonntag. Erneut musste der reguläre Starting Pitcher Marcus Jensen ersetzt werden, Wilson Lee stand so auf dem Wurfhügel, was er in dieser Saison nicht oft getan hatte. Er begann gut, aber im zweiten Inning musste er die ersten Runs der Heideköpfe hinnehmen zum 0:3. Die Antwort der Capitals ließ nicht lange auf sich warten – der Homerun von Wilson Lee, der gut in seine Doppelrolle als Pitcher und Schlagmann fand, brachte Eric Brenk und ihn selbst zum 2:3 nach Hause. Und sofort waren die Fans der Capitals wieder lautstark da. Überhaupt gaben sie während des ganzen Spiels alles und pushten ihr Team nach vorne. Doch Heidenheim blieb cool und erhöhte über 6:2 im sechsten Inning auf 10:2, zu dem Zeitpunkt gegen Pitcher Nick Miceli. Danach gab es keine Gegenwehr der Capitals mehr. Weit unter Wert spielte in diesem Spiel erneut die Bonner Offensive, die in keiner Phase zu ihrem Spiel fand. Heidenheims linkshändiger Pitcher Enorbel Marquez hatte über die gesamten neun Innings alles im Griff.
„Als Spieler und als Coach will ich immer gewinnen, und da bin ich natürlich nicht happy, dass wir wieder Vizemeister geworden sind“, so Headcoach Max Schmitz. „Unsere Offensive und unsere Defensive hat in der ganze Finalserie nicht ihre beste Leistung gebracht. Heidenheim ist verdient Meister geworden, sie waren besser in dieser Serie. Ärgerlich ist, dass ich glaube, dass wir alle Chancen gehabt hätten, wenn wir Topleistung gebracht hätten. Positiv nehmen wir mit, dass wir national und international weiter zu den Spitzenteams gehören, das haben wir im Champions Cup und bei der Deutschen Meisterschaft gezeigt.“ Die Fans verabschiedeten ihr Team mit Standing Ovations, denn insgesamt hat die Saison mit dem Capitals viel Spaß gemacht.
Die Siegerehrung nahm DBV-Vizepräsident Markus Pollmeier vor. Wilson Lee wurde zum Best Batter der Finalserie gewählt.