Ein Wiedersehen der Pitcher

20. Juli 2023

Es ist schon einige Jahre her, dass sich die Bonn Capitals und die Haar Disciples in der Bundesliga gegenüberstanden. Nun treffen sie im Playoff-Viertelfinale aufeinander, und Bonn will versuchen, in den beiden Heimspielen am Samstag um 17 Uhr und am Sonntag um 13 Uhr vorzulegen. Auf dem Papier sind sie die Favoriten in der Best-of-Five-Serie.

In diesem Jahr sah es lange so aus, als wenn Haar es nicht in die Playoffs schafft. Nachdem sie einige Abgänge zu verzeichnen hatten, fand das Team des neuen Headcoaches Ryan Saunders nur schwer in die Saison. Nach anfänglich sieben Niederlagen fing sich das Team aber und schaffte im letzten Moment den Sprung ins Viertelfinale – ein Herzschlagfinale gegen die Stuttgart Reds. Der direkte Vergleich sprach am Ende für Haar.

Beim Aufeinandertreffen mit den Capitals gibt es gleich ein doppeltes Wiedersehen: Auf Haarer Seite spielt Nick Miceli, der einige Jahre in Bonn vor allem als Pitcher überzeugte und vor dieser Saison beruflich nach München ging. Und auf Bonner Seite ist es ein Wiedersehen für Titus von Kapff, der zuvor lange Jahre in Haar gespielt hat. Beide stehen ihren Teams als Pitcher zur Verfügung, wobei Nick Miceli mittlerweile der Starting Pitcher für die Spiele 1 und 3 ist und dabei eine sehr gute Figur macht. Diese Rolle musste auch von Kapff zuletzt häufiger wahrnehmen, weil Sascha Koch verletzt ist – er wird auch gegen Haar noch nicht zurückkehren. In Spiel 2 wirft für Haar der starke Amerikaner Stephen Norrell.

Und so wird es für Bonn im Viertelfinale vor allem darauf ankommen, wie sich das doch arg dezimierte Pitching schlägt. Für Spiel 1 stehen von Kapff und Yanni Orfanidis bereit, für Spiel 2 Toru Murata. Aber danach gibt es eigentlich nur noch Eric Brenk und Christian Tomsich. Die Offensive der Disciples scheint aber durchaus eine Hürde, die das Bonner Pitching bewältigen kann. Denn mit einem Team Average von .198 (Bonn liegt bei .293) und keinem Spieler, der über .300 schlägt, sind sie auf dem Papier nicht so stark einzuschätzen. Aber eben nur auf dem Papier, denn zuletzt zeigte die Form der Haarer nach oben und bei den Capitals wird sie niemand unterschätzen.

In jedem Fall kommt es darauf an, dass die Bonner Offensive das Pitching unterstützt und ihrerseits für genügend Runs sorgt. Dabei geht Eric Brenk mit einem Average von überragenden .407 voran, dabei hat er den ligaweiten Bestwert von 14 Doubles geschlagen. Ihm folgt Terrell Joyce mit .371, der bereits 8 Homeruns aufzuweisen hat. Für Wilson Lee und Daniel Lamb-Hunt kommt es darauf an, Konstanz in ihre Schlagleistungen zu bringen, um so verlässlich bei der Punktejagd zu helfen. Das gilt eigentlich für alle Schlagleute, dass die Konstanz etwas fehlt. Spielertrainer Wilson Lee ist aber zuversichtlich: „Wir müssen nur das abrufen, was uns gerade in Playoffs auszeichnet. Wir haben unsere Form langsam aufgebaut und hoffen, dass sich das jetzt auch zeigt. Natürlich ist es ein Nachteil, dass Sascha Koch nicht dabei sein kann, aber mit unseren anderen Jungs sind wir immer noch gut aufgestellt.“ Teamkapitän Eric Brenk ergänzt: „Haar ist sicher stark, sie haben es schließlich in die Playoffs geschafft. Aber wir müssen nur fokussiert sein am Schlag und insgesamt unsere Möglichkeiten abrufen.“

Eintrittspreise

Leider müssen die Capitals die Eintrittspreise zudem Playoffs etwas erhöhen, da die Kostensteigerungen auch vor uns nicht Halt gemacht haben. Ein Einzelspiel kostet 10 €, das Wochenende 18 €. Ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner) 8 € und 15 €. Kinder von 5-12 Jahren zahlen 5 € und 9 €, für Familien sind es 25 € und 45 €.

Foto: Thomas Schönenborn

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